Woke Bleichgesichter sprechen mit gespaltener Zunge
Der Ravensburger Verlag hat sein Buch „Der junge Häuptling Winnetou“ aus dem Verkauf genommen. Er hat damit auf die Hetz-Kampagne einer kleinen Gruppe von Aktivisten reagiert, die andere, zumeist vormoderne Kulturen für ihre politischen Ziele missbrauchen. Wie groß der Einfluss dieser Linksextremisten auf Staat und Gesellschaft ist, zeigt nicht nur die Reaktion von Ravensburger.
Es habe „viele negative Rückmeldungen“ gegeben, schreibt der Ravensburger Verlag auf seiner Instagram-Seite. Deshalb habe man sich entschlossen, das Buch „Der junge Häuptling Winnetou“, das parallel zum gleichnamigen Kinofilm erschienen ist, aus dem Programm zu nehmen. „Wir danken Euch für Eure Kritik. Euer Feedback hat uns deutlich gezeigt, dass wir die Gefühle anderer verletzt haben. Das war nie unsere Absicht und das ist auch nicht mit unseren Ravensburger Werten zu vereinbaren. Wir entschuldigen uns dafür.“ Im vorauseilenden Gehorsam kündigt der Verlag zudem an, sein komplettes Sortiment, vom Brettspiel bis zum Puzzle, von woken Zensoren, sogenannten „Sensitivity Readern“ säubern zu lassen, damit am Ende nur noch Produkte verkauft werden, die zu 100 Prozent dem linksextremen, woken Zeitgeist entsprechen.
Das zeigt einerseits, wie groß der Druck ist, den solche politischen Extremisten aufbauen können, anderseits, wie naiv die Geschäftsleitung des Verlags ist. Denn diese woken Standards, auf die der Verlag sein Programm ausrichten möchte, können bei Bedarf jederzeit verschärft werden. Man kann sozusagen nie woke genug sein. Zumal es den linken Ideologen nicht um die „verletzen Gefühle“ fiktiver Indianer, nicht um “soziale Gerechtigkeit“ oder „Diskriminierung“ geht, sondern um die Umsetzung ihrer gesellschaftspolitischen Utopien. Sie geben vor, im Namen von Indianern, Afrikanern oder Transsexuellen zu sprechen, weil sie über keinerlei demokratischer Legitimation verfügen. Ihr Ziel ist – wie immer bei Linken – die Zerstörung der bürgerlichen Gesellschaft. Vor solchen Erpressern einzuknicken, egal ob sie aus politischen oder kriminellen Motiven handeln, ist nie eine gute Idee, das ermuntert sie nur weiterzumachen.
Wie viele Rückmeldungen gab es bei Ravensburger tatsächlich? Die Gefühle welcher Menschen hat der Verlag mit seinem harmlosen Kinderbuch verletzt? Es waren keine 200 negativen Reaktionen auf Instagram, viele davon anonym, die den Verlag zu diesem für ihn auch wirtschaftlich schmerzhaften Schritt bewogen haben. Denn das Begleitbuch zum Film war ein vorprogrammierter Bestseller. Man zieht finanzielle Verluste vor, als sich mit der woken Moralpolizei im Internet anzulegen. Dass einzelne Mainstreammedien wie etwa „Der Spiegel“ nun seinerseits Ravensburger für sein Einknicken kritisieren, ist pure Heuchelei. Denn in aller Regel springt die Mainstreampresse auf fast jeden linksextremen Shitstorm auf, um ihn zu verstärken und den eigenen Bedeutungsverlust als Meinungsmacher zu kaschieren. Die neuen Leitmedien sind die Social-Media-Kanäle, in denen eine linksextreme Meinungsblase darüber bestimmt, wohin sich die Gesellschaft entwickeln soll, was veröffentlicht, geschrieben und gesagt werden darf und was nicht. Es war wohl kein einziger Apache, Irokese oder Comanche unter den empörten Instagram-Usern, die den Ravensburger-Verlag attackiert haben. Nein, es waren ausschließlich linke Aktivisten, die unter dem Banner von Wokeness, Critical Race Theory und kultureller Aneignung die letzten bürgerlichen Teile der Gesellschaft terrorisieren. Diese meinungsbildende Blase besteht vor allem aus einem jungen linken bis linksextremen Milieu, das die Mechanismen und Techniken der neuen Medien am besten zu nutzen weiß.
Sie maßen sich an , wenn es die Situation erfordert, für die Indianer zu sprechen. Was weiß ein linker Pädagogikstudent aus Hildesheim oder eine woke Berlinerin, die „irgendetwas mit Medien macht“, über die Interessen und das Gefühlseben der Indianer? „Der Stoff ist weit entfernt von dem, wie es der indigenen Bevölkerung tatsächlich erging“, schreibt Ravensburger entschuldigend. Und? Winnetou-Bücher sind nicht weiter von der indianischen, als Tatort-Krimis von der deutschen Realität entfernt. Mit dem Unterschied, dass Tatort-Krimis auf den richtigen, sprich woken, linksextremen Klischees und Vorurteilen basieren. Man fordert von Ravensburger nicht ein, die realen Verhältnisse abzubilden, was ohnehin nicht möglich ist, sondern linke Ideologie und Propaganda zu verbreiten. Die Gefühle und Interessen von Indianern oder Afrikanern interessieren Linksextreme so wenig, wie es Marx und Engels um die Anliegen der Werktätigen ging. Solche „unterdrückten“ Gruppen waren immer nur politische Verschubmasse, Mittel zum Zweck.
Der Shitstorm gegen das Winnetou-Buch richtet sich vor allem gegen „kolonialistische Sichtweisen“, die es angeblich transportieren soll. Selbstredend waren die Werke von Karl May vom damaligen Zeitgeist geprägt. May, der Nordamerika oder Kurdistan nie bereist hat, hat wie viele andere die immer schon linken Klischees vom edlen Wilden bedient. Es war Jean-Jacques Rousseau, der sie im 18 Jahrhundert populär gemacht hat. Der französische Philosoph hat der nach seiner Ansicht nach dekadenten, degenerierten westlichen Gesellschaft den ursprünglichen und unverdorbenen Menschen entgegengestellt. Die Geschichte der Menschheit war für Rousseau ein einziger Niedergangsprozess, an dessen Anfang die „Einführung des Privateigentums“ stand.
Dieses rousseausche Bild vom guten, glücklichen, weil besitzlosen edlen Wilden hat auch die linke 68er-Bewegung geprägt. Zahllose Bücher, wie etwa die von Carlos Castaneda, haben die Lebensweise von Naturvölkern idealisiert und verkitscht. Damals wie heute sind „die Indianer“ oder andere „Wilde“ nur Projektionsflächen für linken Vorstellungen und Utopien. Indianer waren weder „edel“ noch waren sie „Naturheilige“, sie haben sich bekriegt, gegenseitig abgeschlachtet, einige Stämme hielten sich Sklaven, manche errichteten regelrechte Schreckensherrschaften und im Einklang mit der Natur haben nur jene gelebt, die technologisch nicht in der Lage waren, sie zu beherrschen. Die indianischen Hochkulturen Mesoamerikas haben ganze Landstriche verwüstet und das jagdbare Wild ausgerottet.
An der indianischen Realität war weder Rousseau interessiert noch sind es seine Nachfolger in der Jetztzeit. Die Kritiker von Ravensburger wollen nicht, dass indianisches Leben so dargestellt wird, wie es wirklich war, was bei einem Kinderbuch auch seltsam wäre, sondern so, dass es ihrem linken Weltbild entspricht und ihren politischen Zielen dient. Imperialistische Indianerkulturen (Inkas etc.) passen so wenig ins woke Weltbild, wie sklaventreibende Araber oder sich bekriegende afrikanische Stammesgesellschaften. Nach woker Weltsicht ist ausschließlich der Weiße für Not, Krieg, Elend und Leid verantwortlich. Alles was nicht in dieses ideologische Konstrukt passt, muss eliminiert oder entsprechend umerzählt werden. Das ist klassischer Rassismus.
Kein Indianer hat die linken Aktivisten in den sozialen Medien dazu ermächtigt, in ihrem Namen zu sprechen. Es hat wohl auch keiner der Kritiker von Ravensburger bei einem offiziellen indianischen Vertreter nachgefragt, wie er zu diesem Buch steht. Wozu auch? Was ein Indianer denkt, interessiert einen woken Linken ohnehin nicht, außer es unterstützt seine Ziele. Auch die Black Lives Matter-Bewegung wird primär von linksextremen Weißen getragen.
Das Konzept der kulturellen Aneignung soll den antiweißen Rassismus pseudowissenschaftlich legitimieren. „Als kulturelle Aneignung (englisch cultural appropriation)“ schreibt Wikipedia, „wird die Übernahme von kulturellen Ausdrucksformen und Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur oder Identität bezeichnet. Im engeren Sinn wird als kulturelle Aneignung angesehen, wenn Träger einer dominanteren Kultur Kulturelemente einer Minderheitskultur übernehmen. (…)“
So, wie bei anderen neosozialistischen Lehren wie Wokeness oder der Critical Race Theory funktioniert auch das Konzept der kulturellen Aneignung nur in eine Richtung. Die Täter-Opfer-Konstellation, wer Ausbeuter und wer Ausgebeuteter ist, steht unabhängig von den realen Verhältnissen fest. In der Rolle des Unterdrückten sind „Minderheiten“, die aus ihrem selbst verliehenen Opfer-Status zahlreiche Sonderrechte und Ansprüche für sich von der „Mehrheitsgesellschaft“ ableiten. Entscheidend ist aber nicht, wer tatsächlich in der Mehr- oder Minderheit ist, sondern dass die Gruppe, an die die Ansprüche gestellt werden, über relevante finanzielle, kulturelle, intellektuelle etc. Ressourcen verfügt, die von der Opfergruppe ausgebeutet werden können. Es geht also um Jobs, Positionen, Geld, Macht und Nutzung der bestehenden Infrastruktur, ohne dass man dafür eine entsprechende Gegenleistung zu erbringen hätte.
So gut wie alles, was eine moderne Zivilisation ausmacht, hat die Menschheit den Weißen zu verdanken. Sie haben nicht nur jene Technologien und Maschinen entwickelt, die unser Leben angenehm machen , sondern auch die Grundlagen und Strukturen geschaffen, die eine komplexe, hochentwickelte Gesellschaft überhaupt erst ermöglicht haben. Ohne „weiße“ Technologie würden in Afrika nicht über eine Milliarde Menschen leben, sondern bestenfalls 100 Millionen. Die Rechnung, welche Seite vom gegenseitigen kulturellen Aneignen mehr profitiert, ist eindeutig. Was kann und will sich der Europäer von indigenen Kulturen in Afrika und Amerika, und um die geht es im Wesentlichen , aneignen? Es geht dabei – das zeigen die Diskussionen und Streitfälle der letzten Monate – vor allem um Frisuren (verfilzte Rastazöpfe), Bekleidungstücke, Modeaccessoires, Kulinarik und vormoderne Weltanschauungen (Schamanismus etc.). Mehr gibt es nicht zum Aneignen.
Auf der anderen Seite stehen die technologischen, wissenschaftlichen, intellektuellen, gesellschaftlichen, organisatorischen Errungenschaften des Westens. Noch nie hat sich ein Weißer, Chinese oder Japaner darüber beschwert, dass Afrikaner Smartphones benutzen, mit einem Airbus fliegen oder Antibiotika einnehmen.
Wer mehr von kultureller Aneignung profitiert, steht außer Frage, es ist ganz offensichtlich eine sehr einseitige Beziehung. Das Konzept der kulturellen Aneignung ist wie die Critical Race Theorie ausschließlich ein Vorwand bzw. Instrumente für linke Kräfte, die Gesellschaft umzubauen. Es ist kein Zufall, dass Kritische Rassentheorie wie Kritische Theorie klingt. Auch sie ist aus Versatzstücken des Marxismus, Feminismus und anderer linksextremer Denkschulen zusammengeschustert worden. So wie auch beim Genderismus wird hier behauptet, dass Rasse kein biologischer, sondern ein sozial konstruierter Begriff sei. Der Migrant (der edle Wilde) ist für die Linke der neue Proletarier. Die Ausbeutung und damit die Zerstörung des westlich-weißen Erfolgsmodells ist das Ziel, Wokeness, kulturell Aneignung und Kritische Rassentheorie, kurz: der antiweiße-Rassismus, der auf dem europäisch-christlichen Schuldkomplex aufsetzt, das Mittel zu ihrer Erreichung. Der Rassismus gegen Weiße blüht in einer Zeit auf, in der die Weißen ihre globale Vormachtstellung längst eingebüßt haben. In jeder Hinsicht. Die Zahl der Weißen an der Weltbevölkerung nimmt seit Jahren dramatisch ab, selbst in Europa und Nordamerika, wo sie ebenfalls auf dem Weg zur Minderheit sind. Auch die globalen Machtverhältnisse haben sich vom Westen Richtung Osten verlagert, China steigt zur globalen Macht auf und auch technologisch und militärisch hat Europa nichts mehr zu melden. Der Demograph Gunnar Heinsohn: „Wer zweitklassig wird und schwerleibig altert, versetzt niemanden in Schrecken. Einen echten ‚weißen‘ Teufel würde man nicht rund um die Uhr beleidigen.“ Deshalb richtet sich der Hass, der Rassismus und die Ansprüche der kulturell, technologisch und wirtschaftlich wenig erfolgreichen (Sub) Kulturen und Gesellschaften gegen die schwach gewordenen, sich selbst hassenden Europäer, nicht gegen die macht- und selbstbewussten Chinesen.