Wie die Linke den Fußball ruiniert hat
In der Vorrunde war Schluss für die deutsche Nationalelf bei der Fußball-WM. Aber zum Fußballspielen ist man ohnehin nicht nach Katar gereist. Das frühe Aus ist vor allem für das politmediale Establishment eine Pleite, weil es nun diese große internationale Bühne nicht mehr nutzen kann, um einmal mehr der Welt seinen moralischen Führungsanspruch zu demonstrieren.
Nach einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage ist die WM für die deutsche Nationalmannschaft vorbei. Weltmeister ist sie trotzdem geworden. Weltmeister der Moral oder besser der Scheinmoral. Das ist schließlich das Metier, auf das sich das offizielle Deutschland seit der Ära Merkel verlegt hat. In seinem moralischen Eifer hat man allerdings vergessen, dass es bei einer Fußballweltmeisterschaft vor allem darum geht, besser Fußball zu spielen als die anderen. Doch diese Einstellung scheint bei vielen komplett verloren gegangen zu sein. Das haben die echten Fans, also jene, die sich tatsächlich noch für Fußball und nicht für dessen politische Instrumentalisierung interessieren, erkannt und entsprechend reagiert.
Gerade einmal neun Millionen Deutsche wollten das Auftaktspiel „ihrer“ Mannschaft sehen. Ein Desaster. Bei der WM vor vier Jahren in Russland verfolgten noch 26 Millionen das erste Spiel der Nationalelf. Auch die Public-Viewing-Events – jahreszeitenbedingt indoor – blieben verwaist. Im Alt-Berliner-Biersalon am Kurfürstendamm, mit seinen 800 Plätzen die größte Fußball-Kneipe der Hauptstadt, haben sich zur ersten Partie der deutschen Mannschaft gerade einmal 100 Fußballfans verirrt. Die WM beherrscht zwar trotz Ukraine-Krieg, Inflation und Corona seit Wochen die Medien, doch um Fußball ist es dabei bisher immer nur am Rande gegangen. Politiker, Journalisten, NGOs und andere Gutmenschen nutzten diese Bühne, um das zu tun, was sie immer tun: Haltung zeigen und von anderen einfordern.
Mit dem, was am Rasen passiert, haben diese „Fans“ wenig am Hut. Erst nach dem Abpfiff des Spiels gegen Costa Rica überließen die Ideologen das fußballerische Trümmerfeld wieder den Sportreportern, die nun das tragische Ausscheiden und Versagen ihrer Mannschaft bejammern durften. Kein Wunder, dass sich für diese politische Schmierenkomödie immer weniger interessieren. Doch linke Medien und Experten wissen es wieder einmal besser und können genau erklären, warum das Interesse an der Fußballweltmeisterschaft eingebrochen ist. Die Fans hätten auf Stimmung, gemeinsame Fußballabende und nationales Zusammengehörigkeitsgefühl verzichtet, weil sie damit ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen in Katar setzen wollten. Das ist die quasi-offizielle Erklärung für das nachlassende Interesse der Fans an der WM: „Die Boykott-Aufrufe sind in Deutschland nicht verhallt – selten haben so wenige TV-Zuschauer für eine Fußball-WM den Fernseher eingeschaltet“, schreibt das Nachrichtenportal von T-Online.
Die deutschen Fußballfans sind nach dieser Darstellung zu woken Kämpfern für LGBT-Rechte und anderer Anliegen der Linken geworden. Das ist absurd. Das politmediale Establishment glaubt offenbar an seine eigene Propaganda. Ja, die Fans setzten ein Zeichen, aber nicht für die woken Heuchler, sondern gegen sie. Sie haben die Spiele nicht boykottiert, sie interessieren sich einfach weniger für einen Wettbewerb, der kaum noch etwas mit Sport zu tun hat, mehr einer bunten Regenbogenparade gleicht. Sport war noch nie unpolitisch, selbst in der Antike nicht. Seit es sportliche Wettkämpfe gibt, haben die Mächtigen versucht, den Sport und seine Helden zu instrumentalisieren. Noch relativ harmlos ist diese Vereinnahmung, wenn sich Politiker bei Großveranstaltungen und Siegerehrungen im Glanz der nationalen Sportstars sonnen. Doch beim Fußball hat das völlig neue Dimensionen angenommen, er ist für das politmediale Establishment zu einem Trägermedium geworden, das man zur Verbreitung seiner politischen Botschaften an Menschen nutzt, die man über die üblichen Kanäle nur schwer erreicht. Man will die Begeisterung für Fußball auf seine Politik übertragen. Die Fußballverantwortlichen spielen als Teil des Systems mit.
Mit dem exzessiven Missbrauch und der Durchideologisierung hat das politmediale Establishment diesem populären Sport massiv geschadet. Man hat den Fans jede Freude am Fußball vermiest. Wer ins Stadion geht oder sich ein Spiel im TV ansieht, will Wettkampf und Kräftemessen sehen, Dramatik und Verbundenheit mit Gleichgesinnten erleben, nicht mit den ohnehin allgegenwärtigen Botschaften von Buntheit, Toleranz, Diversität und sozialer Gerechtigkeit belästigt werden,
Fußball war bis vor wenigen Jahren noch eine Oase in der linken Ideologiewüste, ein Rückzugsgebiet aus der politisch korrekt durchseuchten Gesellschaft. Fußball war eine der letzten Domänen der Männer, wo man noch patriotisch sein durfte – zumindest ein bisschen – und die Nationalfahne schwenken durfte. Fußball war eine Art exterritorialer Männerspielplatz, wo man das erleben konnte, was im Alltag unserer postheroischen, politisch korrekten Gesellschaft verpönt ist. Jetzt ist der Fußball so woke, links, multikulti, feministisch und divers wie alles andere in Deutschland bzw. Europa. Vereine, Funktionäre, Sponsoren und Spieler, die dafür fürstlich entlohnt werden, machen mit, springen wie Zirkuspferde durch die Reifen, die ihnen das politmediale Establishment hinhält. Das ist nicht erst seit Katar so. Fußballvereine kämpfen seit langem brav „gegen rechts“, treten gegen Homophobie auf, knien für die Black-Lives-Matter-Bewegung nieder und setzen Zeichen für oder gegen, was immer der Zeitgeist, sprich: die Obrigkeit gerade verlangt.
Im Jahr 2015, als die Linken ihre Willkommensparty und das Ende Deutschlands feierten, wurde die Nationalmannschaft nach einer Eingebung von Angela Merkel in „Die Mannschaft“ umbenannt. Das war ein Zeichen gegen Deutschland bzw. gegen das Konzept des Nationalstaates. Mit dieser Symbolik und solchen Maßnahmen vertrieb man hunderttausende Fans. „Die Zahl der Zuschauer bei Länderspielen ist in den vergangenen Jahren teils drastisch zurückgegangen“, schreibt das ZDF, ohne diesen Trend mit der Politisierung des Fußballs in Verbindung zu bringen. In diesem Jahr hat man die Bezeichnung „Die Mannschaft“ zwar offiziell entsorgt, das war aber reine Kosmetik, an den antideutschen Ressentiments und der Verachtung für diesen männlichen und damit toxischen Mannschaftssport, bei dem es ausschließlich um Sieg oder Niederlage geht, hat sich in der medialen Berichterstattung und der politischen Verwertung nichts geändert.
Im Gegenteil. Längst sind die Farben der deutschen National-Elf nicht mehr Schwarz, Rot und Gold, sondern die des LGBT- Regenbogens. Man versucht krampfhaft, Frauen in diese Männerdomäne – zumal Frauenfußball trotz intensiver medialer Anstrengungen beim Publikum nicht besonders ankommt – einzubauen als Schiedsrichterinnen, Kommentatorinnen, Reporterinnen, Analystinnen, Expertinnen etc. Fußball ist in Deutschland zur einer Plattform für die woke Ideologie verkommen. Es geht nicht mehr um Sport, es geht darum, Zeichen zu setzen, andere moralisch zu belehren. Wie in allen anderen Bereichen des Staates und der Gesellschaft auch. Egal ob es um Klima, Energieproduktion, Transsexuelle und andere Randthemen und Mini-Minderheiten geht, das politmediale Establishment in Deutschland und sein politisch korrektes Fußvolk weiß exklusiv und einmal mehr, wie die Welt und die Menschheit zu retten ist. Fußball ist als weltweit populärer Sport ein ideales Podium, um sich als Weltmeister der Moral zu inszenieren. Bei der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr wollte der DFB beim Match gegen Ungarn die Allianz-Arena in Regenbogenfarben beleuchten, um dagegen zu protestieren, dass der ungarische Premier Viktor Orban Kinder per Gesetz vor Homosexuellenpropaganda schützen will.
Die internationalen Fußballverantwortlichen untersagten das, so wie in Katar das Tragen von Regenbogenarmbinden, die die Mannschaft als Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen in Katar tragen wollte. Weshalb sich die Spieler vor dem Match gegen Japan beim Mannschaftsfoto demonstrativ die Hand vor dem Mund gehalten haben: „Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Uns die Binde zu verbieten, ist, wie den Mund zu verbieten.“ Nein es geht bei solchen Aktionen nicht um Menschenrechte, sondern lediglich um die eigene Inszenierung als Kämpfer für die Menschenrechte. Echten Einsatz zeigt man bei seinem Engagement nie, es geht um Gratismut, um „virtue signalling“, um Tugendsimulation.
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser war extra nach Katar gereist, um mit ihrer durch und durch deutschen Regenbogenarmbinde im luxuriösen VIP-Bereich des Fußballstadions zu posieren, um aller Welt ihre Haltung aufzudrängen, dieselbe Frau, die zuhause gute Kontakte zu Linksextremisten unterhält, politisch missliebigen Beamten mit Berufsverbot droht und soziale Medien ohne linke Zensurteams, wie etwa Telegram, abschalten will.
In Katar spielt die SPD-Dame, die die Prinzipen der Demokratie nicht begreifen kann oder will, die beherzte Kämpferin für Menschenrechte. Und am Fußballrasen verliert die bunte Mannschaft, die nicht mehr Deutschland, sondern die linke Ideologie vertritt, gegen den Fußballzwerg Japan .Bis vor einigen Jahren war die deutsche Elf noch eine der besten Mannschaften, von der die anderen größten Respekt hatten. Das ist vorbei, das geschieht, wenn sich Linke eines funktionierenden Systems bemächtigen und es ideologisieren, egal ob es um Energieproduktion, Bildung, Landesverteidigung oder eben Fußball geht.
Wann immer Pragmatismus, Vernunft und Leistung von linker Haltung, Moral und Ideologie abgelöst werden, geht es rasant bergab. Grüne Energiepolitik endet im Blackout, linke Zuwanderungspolitik im Zusammenbruch des Sozialstaates und die linke Instrumentalisierung des Fußballs mit einer Niederlage gegen Japan. Die selbst induzierten Krisen werden danach politisch zweitverwertet. Man kann sich, was Linke besonders gerne tun, in der Opferrolle suhlen und andere für sein Scheitern verantwortlich machen. An der Inflation ist Putin und am WM-Aus Spanien schuld.
Wie heuchlerisch die politische Vereinnahmung des Fußballs ist, zeigt vor allem, dass man gegen die Zustände im fernen Katar, die primär der islamischen Religion geschuldet sind, protestiert, aber islamische Tendenzen im eigenen Land nicht nur ignoriert, sondern mit seiner Zuwanderungspolitik und medialen Multikultipropaganda massiv unterstützt.