US-Wahl: Die große Michelle Obama-Inszenierung

Spätestens seit der TV-Konfrontation zwischen Joe Biden und Donald Trump weiß es die ganze Welt: Der senile 81-jährige ist nicht mehr in der Lage, eine Wahl zu gewinnen und eine zweite Amtszeit durchzustehen. Er wird – ob er will oder nicht – von Michelle Obama ersetzt werden. Die schwarze Wonder Woman  löst den alten weißen Biden ab, um ihr wokes Land vor dem Superbösewicht  Trump in letzter Sekunde zu retten. Das Drehbuch für diese hollywoodreife Inszenierung dürften  die Demokraten schon vor längerer Zeit geschrieben  haben.  

Das TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump auf CNN fand ungewöhnlich früh statt. Gewählt wird am 5. November und die beiden traditionellen TV-Konfrontationen waren ursprünglich für 16. September und 9. Oktober angesetzt. Die beiden Präsidentschaftskandidaten einigten sich aber auf einen früheren Termin und trafen am 27. Juni aufeinander, also nicht nur Monate vor der Wahl, sondern auch mehrere Wochen vor dem Parteitag der Demokraten. Obwohl weder Trump noch Biden von ihren Parteien offiziell zu deren Präsidentschaftskandidaten ernannt worden sind. Was bei den Demokraten als reine Formsache abgetan wurde, ist plötzlich keine mehr.

Das TV-Duell bestätigte, was gut informierte konservative Amerikaner schon seit Monaten bzw. Jahren wussten, und was die linken Mainstreammedien ebenso lange verleugneten und als rechte Verschwörungstheorien verteufelten: Der US-Präsident ist ein Wrack, er ist weder in der geistigen noch körperlichen Verfassung, eine Weltmacht zu führen. Noch am 11. Juni beschuldigte die Washington Post die Republikaner, sie würden mit manipulierten Videos – mit „Cheap Fakes“ – böse Gerüchte über den geistigen Zustand Bidens streuen. Auch die deutschen Mainstreammedien behaupteten standhaft, dass Biden gesund und munter sei, obwohl hunderte Videos, die im Netz kursierten, das Gegenteil bewiesen. Was vor dem TV-Duell noch als finstere Verschwörungstheorie galt, war danach plötzlich Realität. Mit ausreichend Zeit bis zum Parteitag der Demokraten am 19. August switchte der Medienmainstream um und ließ den bis dahin hofierten Joe Biden fallen.

Gute Gründe für frühes TV-Duell

Es scheint, als hätten die hinteren Reihen und das Fußvolk der Demokraten, also die breite linke Öffentlichkeit, tatsächlich die Propaganda und Desinformation der Mainstreammedien mit der Realität verwechselt. Erst das TV-Duell hat ihnen die Augen geöffnet. Klar ist aber auch, dass die führenden Demokraten und Medienvertreter den geistigen und gesundheitlichen Zustand Bidens kannten und selbstverständlich wussten, dass er nicht in der Lage sein würde, einen Wahlkampf, geschweige denn eine zweite Amtszeit durchzustehen. Es gab also gute Gründe für die Demokraten, das TV-Duell früh anzusetzen. Sie wussten, dass sie den Kandidaten, den man über Monate der Öffentlichkeit präsentiert hatte, austauschen werden. Für die Linke steht einfach zu viel auf dem Spiel, als dass sie mit einem Kandidaten antreten könnten, der so schlechte Chancen wie Biden hat. Die Netzwerke der Demokraten haben in den vergangenen Jahren eindrücklich bewiesen, dass sie zu allem bereit sind, um den Wiedereinzug von Trump ins Weiße Haus zu verhindern. Sie haben unzählige Rufmordkampagnen gegen ihn gestartet und ihn mit Strafverfahren eingedeckt.

Deshalb wurden auch nach dem TV-Duell aus rechten Fake News über Nacht linke Wahrheiten: Eines der Leitmedien der Demokraten, die New York Times, „deckte“ plötzliche auf, was sie jahrelang unter den Tisch gekehrt hatte: „Ein Parkinson-Experte besuchte das Weiße Haus laut Besucherprotokollen innerhalb von acht Monaten achtmal.“ Der texanische Kongressabgeordnete Lloyd Doggett war einer der ersten seiner Partei, der Biden offen zum Rückzug aufgefordert hat: „Präsident Biden hat unsere Demokratie gerettet, indem er uns 2020 von Trump befreit hat. Er darf uns 2024 nicht an Trump ausliefern.“ Deshalb solle er die „schmerzhafte Entscheidung“ treffen und sich zurückziehen. Die New York Times fordert unmissverständlich: „Um seinem Land zu dienen, sollte Präsident Biden das Rennen aufgeben.“

Michelle Obama stand als Kandidatin schon lange fest

Der Druck auf Biden wird sowohl innerparteilich als auch von den linken Medien und Netzwerken von Tag zu Tag erhöht. Noch weigert sich Biden, seinen Platz zu räumen. Man wird allerdings Mittel und Wege finden, ihn umzustimmen, zu viel steht für den Deep State, die Rüstungsindustrie oder die Pharmakonzerne, die Trump jüngst attackiert hat, auf dem Spiel. In den linken Medien kursieren seit Tagen die Namen der möglichen Biden-Nachfolger: Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom oder Vizepräsidentin Kamala Harris. Auch das ist nur Inszenierung, diese Politiker sind Statisten in einem Drehbuch, das längst geschrieben worden ist: Michelle Obama wird Joe Biden ablösen.

Der müde alte weiße Mann wird durch eine moderne schwarze Frau ersetzt. Teil dieser hollywoodreifen Inszenierung ist auch, dass sich die ehemalige First Lady öffentlichkeitswirksam ziert, diese Aufgabe zu übernehmen. Es gibt drei Dinge, die im Leben sicher sind: der Tod, Steuern und dass Michelle nicht als Präsidentschaftskandidatin antreten wird, tönte ihr Ehemann Barack Obama 2016 und legte damit den ersten Grundstein für ihre Kandidatur.

Dass auch Michelle Obama seither auffallend oft ihre Ambitionen auf das Weiße Haus dementiert hat, gehört zur Heldengeschichte, die die Amerikaner so lieben. Denn der echte American Hero ist ein unfreiwilliger, einer, der tut, was er tun muss, um sein Land zu retten. Man kennt das aus unzähligen Hollywoodfilmen. Und diesmal ist die Bedrohung besonders groß: Die USA muss vor dem Superbösewicht Donald Trump von einer schwarzen Wonder Woman gerettet werden. Da kann Michelle Obama gar nicht Nein sagen. Die Mainstreammedien schreiben gerade das erste Kapitel dieser Geschichte. Es spricht alles für die „jugendliche“ 60-Jährige: Sie erfüllt als schwarze Frau nicht nur die wichtigsten Diversity-Quoten, sie ist auch eine Ikone des linkswoken Amerika.

Obamas Politikferne als Trumpfkarte

Michelle Obama ist politisch unbefleckt und bisher vor allem durch kitschige Mutmach-Bücher und TV-Auftritte hervorgetreten. Dass sie noch nie ein politisches Amt ausgeübt und kein politisches Programm hat, ist kein Nachteil, sondern ihr größtes Kapital. Das macht sie unangreifbar, weil sie bisher keine Fehler machen konnte. Und seit dem blamablen TV-Auftritt Bidens wissen die US-Bürger ohnehin, dass nicht ihr aktueller Präsident das Land regiert – dazu ist er aufgrund seiner schlechten Verfassung gar nicht in der Lage –, sondern andere, die abseits des medialen Scheinwerferlichtes stehen und nie gewählt worden sind. Das wird beim politischen Leichtgewicht Michelle Obama nicht anders sein. Aber das scheint die Linken nicht zu stören. Im Gegenteil.

Die Mainstreamdien haben sich längst auf Michelle Obama als Herausforderin von Trump eingestellt. „Sollte Biden zurücktreten, gelten Michelle Obama und Kamala Harris als die besten Kandidaten für seine Nachfolge“, schreibt die Washington Post. Laut einer aktuellen Umfrage von Reuters/Ipsos würden 50 Prozent der US-Bürger Michelle Obama wählen. Kein anderer in Frage kommender Kandidat der Demokraten kommt auch nur annähernd an diesen Wert heran. Trump würde im Duell mit Obama laut dieser Erhebung auf 39 Prozent abstürzen.

Macron als Vorbild für Obama-Coup

Ob der Aussicht einer US-Präsidentin Michelle Obama sind auch die deutschen Mainstreammedien aus dem Häuschen: „Michelle Obama weist Trump in die Schranken“, freut sich die Frankfurter Rundschau. Der Spiegel folgt bereits dem neuen Narrativ der US-Linken, wenn er schreibt: „Sie will nicht in die Politik, das hat Michelle Obama mehrfach deutlich gemacht. Doch eine aktuelle Umfrage zeigt: Sie wäre die einzige potenzielle Kandidatin der Demokraten, die Donald Trump klar schlagen könnte.“

Bis zum Parteitag der Demokraten am 19. August werden die Weichen längts Richtung Michelle Obama gestellt sein. Zumal sie, anders als offiziell dargestellt, keine Kandidatin ist, die man aus der Not heraus aus dem Hut zaubern musste. Vieles deutet darauf hin, dass sie als Präsidentschaftskandidatin schon seit Jahren feststeht. Die Demokraten haben aus den Fehlern von Hillary Clinton gelernt, die mit ihrer aggressiven und unübersehbaren Machtgier die Wähler verschreckt hatte. Bei Michelle Obama zieht man den Wahlkampf völlig anders auf. Sie greift als Retterin in letzter Not in den Wahlkampf ein. Angesichts ihrer Konzeptlosigkeit und der tiefen Krise, in die die Sozialisten den Westen in der alten und neuen Welt geführt haben, müssen ihre Wahlkampfinszenierungen immer spektakulärer werden, um trotz der kippenden Stimmung in der Bevölkerung an der Macht zu bleiben. Der Obama-Coup der Demokraten ist so ein effektvoller politischer Zaubertrick. Ganz neu ist er allerdings nicht. Ähnliches hat sich die französische Linke für den Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2017 einfallen lassen. Damals hatte der Kandidat der  Sozialistische Partei von Präsident François Hollande keine Chance auf einen Sieg. Als Retter des linken Machtsystems tauchte wie aus dem Nichts Emmanuel Macron mit seiner Bewegung En Marche auf. Mit der Unterstützung der Medien gelang es, einen sogenannten Rechtsruck zu verhindern. In der US-Version dieses Dramas spielt Michelle Obama die Hauptrolle, die Regie führen andere.

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