Diener des Systems

Bunt und vielfältig ist die Kultur- und Unterhaltungsbranche nur an der Oberfläche. In den zentralen politischen Fragen herrscht in diesem Biotop Gleichklang. Schauspieler, Musiker und Entertainer sind verlässliche Stützen des Systems.

Schauspielerin Uschi Glas in einem Werbespot der deutschen Regierung: „Ich habe meinen Enkel seit einem Jahr nicht mehr im Arm gehabt, deshalb lass ich mich impfen“. Tatort-Kommissar Harald Krassnitzer schaut – so gut er kann– betroffen in die Kamera: „Ich hab die Corona-App“, sagt er Ende vergangenen Jahres in einem Werbevideo, „sie schützt mich davor, andere anzustecken, sie ist das beste Werkzeug, um unser Gesundheitssystem zu schützen“. Knödelsänger Herbert Grönemeyer, immer vorne mit dabei, wenn es darum geht, linke Anliegen zu unterstützen, widmet den „Corona-Helden“ ein Lied und fordert die Deutschen auf, zuhause zu bleiben.

Auf seine Staatskünstler kann sich das politmediale Establishment in Deutschland, Österreich und anderswo verlassen. Das stellen sie seit Beginn der Corona-Pandemie laufend unter Beweis. Die sogenannten Kulturschaffenden sind verlässliche und wichtige Stützen der staatlichen Corona-Politik, egal wie widersprüchlich, umstritten, wirkungslos und grundrechtseinschränkend die Maßnahmen auch sein mögen. Wichtigste Aufgabe von sogenannten Kulturschaffenden ist, ihre Popularität für die zentralen Anliegen und Themen der Obrigkeit zu nutzen, also für Corona-, Zuwanderungs- Umwelt-, Energie- und Europa- und Umverteilungspolitik. Hier müssen alle Mitglieder des politmedialen Establishments an einem Strang ziehen. Aufgrund ihrer finanziellen und sonstigen Abhängigkeiten sind fast alle Künstler Staatskünstler, sprich: sie machen, was das staatstragende Milieu von ihnen erwartet.

Die Kulturschaffenden haben 2015 die Willkommensstimmung im Land angeheizt, sie unterstützen kritiklos die Corona-Maßnahmen, hetzen gegen AfD-Wähler, inszenieren sich als begeisterte Klimaschützer etc. Wer dabei besonders engagiert und glaubwürdig mitmacht, wird mit Auszeichnungen, Auftritten, Aufträgen und medialer Aufmerksamkeit belohnt, was den Kontostand und die Popularität dieses Künstlers erhöht. Von der Popularität eines linientreuen Kulturschaffenden profitiert wiederum die Politik, weil er ihre Botschaften besonders wirkungsvoll verbreiten kann. Ein simpler Deal.

Lorenzo K. de Medici, “Il Magnifico”: In der Renaissance war das Verhältnis zwischen Mäzen und Protegé , zwischen Politik, Macht und Kunst transparenter als heute.

Ohne diese Unterstützung wären Campino, Die Ärzte, Udo Lindenberg, Harald Krassnitzer, Thomas Maurer nicht halb so bekannt und erfolgreich. Künstler, die dieses informelle Abkommen, diesen unausgesprochenen Deal aufkündigen, die das politmedial Establishment nicht mehr mit ihrer Popularität unterstützen, es gar kritisieren, deren Karriere und soziale Existenz werden nachhaltig zerstört. Künstler wie der Bestsellerautor Akif Pirinçci, der Musiker Xavier Naidoo oder unangepasste Promis wie Eva Herman gelten als politisch Aussätzige, die in den Mainstreammedien nur noch vorkommen, wenn man sie als Hetzer, Obskuranten und Staatsfeinde vorführen kann. Gegen prominente Abweichler wird gnadenlos vorgegangen.

Die Medien- und Kulturbranche ist durch solche Methoden und Repressalien schon seit langem gleichgeschaltet. Wirklich bewusst wurde das einem Teil der  Bürger aber erst durch die Flüchtlingskrise  und die nunmehrige Corona-Pandemie. In beiden Fällen wird nur eine „alternativlose“ Sicht- und Handlungsweise akzeptiert, die auch von der gesamten Kultur- und Medienbranche mitgetragen wird. Dabei waren und sind  gerade die Künstler von den Corona-Maßnahmen betroffen. Monatelang  hatten sie keine Auftrittsmöglichkeiten, waren Konzertsäle, Bühnen, Kabarettlokale geschlossen. Auf noch unabsehbarere Zeit sind Veranstaltungen nur unter erschwerten Bedingungen möglich.

Das stört die Künstler und Linksintellektuellen offenbar nicht, sie haben bisher noch jede Lockdown-Verlängerung als alternativlos begrüßt. Von dieser Seite kam und kommt keine substantielle Kritik. Wenn sich ein Kabarettist, Schauspieler oder Musiker zu Corona zu Wort meldet, klingt er wie ein Regierungssprecher. Zwar leiden viele Künstler finanziell unter den Corona-Maßnahmen, trotzdem ist ihr Konformismus alternativlos. Wenn die Kulturmaschinerie und Unterhaltungsbranche nun wieder zu laufen beginnt, sind  nur jene wieder mit dabei, die stets die offizielle Corona-Politik unkritisch  unterstützt und propagiert haben.  Die gesamte Kultur- und Medieninfrastruktur des Landes ist in den Händen des politmedialen Establishments. Die linken Meinungsführer bestimmen entsprechend die Regeln und Bedingungen, unter denen man in dieser Branche arbeiten darf.

Es gibt keinen Notausgang. Künstler und Journalisten, die den politisch korrekten Meinungskorridor verlassen, haben keine Chance in diesem Umfeld Fuß zu fassen, sie werden an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Nichtlinke, nicht systemkonforme Künstler müssen ihr Auskommen in kleinen Nischen, die keinerlei staatliche Unterstützungen erhalten, finden. Schauspieler haben es noch schwerer. Es gibt keine alternativen, nichtlinken Theater, TV-Sender oder Filmproduktionsfirmen. Deshalb sind Schauspieler besonders willige  Untertanen.  Rund 50 mehr oder weniger prominente Mimen, die mit ihrer YouTube-Aktion „#allesdichtmachen“ sanfte Kritik an den überzogenen Corona Maßnahmen der Regierung geübt haben, haben die Kompromisslosigkeit, mit der sich das Establishment, das System gegen jede Kritik und Gegenbewegung wehrt, völlig unterschätzt. Nach der Veröffentlichung ihrer ohnehin recht harmlosen Videos startete ein politischer und medialer Vernichtungsfeldzug gegen sie, dem sich 99,5 Prozent ihrer linientreuen Künstlerkollegen anschlossen.

Rund die Hälfte der 50 Schauspieler löschte daraufhin ihre kritischen Videobeiträge und baten die Öffentlichkeit – in Wahrheit das Establishment – um Verzeihung und hofften, nicht verstoßen zu werden. Der Staat und seine Staatskünstler haben die Corona-Rebellion mit aller Härte niedergeschlagen und die aufmüpfigen Künstler auf die ihnen zugedachten Plätze verwiesen. Kritisch zu sein, darf nur Polit-Marketing ein Inszenierung sein.

Die Mächtigen brauchen und dulden nur Herolde und Hofnarren. „#allesdichtmachen“ war die erste und letzte kritische Aktion von Künstlern gegen die Corona-Maßnahmen. Seither ist der gesamte Kunst- und Kulturbetrieb auf Linie. Mit Demokratie, auf die man in unseren Breiten so stolz ist, hat das wenig zu tun. Der breiten Masse an Bürgern fällt das nur deshalb nicht auf, eben weil praktisch alle relevanten Politiker, Medien, Künstler und Experten auf Linie sind. Wer es nicht ist, ist nicht relevant, bestenfalls „umstritten“. Wer persönlich anderer Meinung ist, behält sie für sich. Zu groß ist das Risiko eines Berufsverbots.

Die österreichische Schauspielerin Eva Herzig hat ihre Rolle bei einer deutschösterreichischen TV-Krimiserie verloren, weil sie sich nicht impfen lässt. Herzig hat das öffentlich damit begründet, dass ihr die Impfung noch zu wenig erprobt und erforscht sei. Die Produktionsfirma, die für ARD und ORF arbeitet, hat deshalb ihre Rolle aus der Serie gestrichen. Begründung: Herzig könne die Gesundheit ihrer Kollegen gefährden. Das ist natürlich Unsinn. Mit einem negativen Corona-Test kann niemand gefährdet werden. Ihr Rauswurf hat offensichtlich andere Gründe. Herzig ist aus ihrer Rolle gefallen, hat ihre Popularität aus Sicht des Establishments missbraucht, weil sie die Corona-Strategie der Regierung nicht mitträgt, noch dazu mit einem nachvollziehbaren Argument. Deshalb wurde sie als „Corona-Leugnerin “ abgestempelt und entsorgt. In der Kollegenschaft hat das keinerlei Proteste oder Kritik ausgelöst.

Der libertäre Autor Roland Baader hat in seinem Buch „Totgedacht“ dargelegt, warum ausgerechnet Künstler und Intellektuelle besonders staatshörig sind. Weil sie wenig bis nichts anzubieten haben, was am freien Markt, sprich von der Bevölkerung nachgefragt, freiwillig gekauft wird. Sie leben direkt oder indirekt von den Mächtigen, sie sind ihr Auftraggeber, Ernährer. Daran hat sich seit Jahrhunderten nichts verändert. Ein weiterer Grund dafür, dass die Kulturschaffenden die Corona-Politik völlig unkritisch mittragen, ist, dass sie sie nicht als einschränkend und problematisch empfinden, sondern vielmehr als historische Chance begreifen. Viele sind nicht nur Mitläufer, sondern Überzeugungstäter, sie sehen Corona, wie ihre Genossen in der Politik, als Möglichkeit, die Welt nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Auch sie träumen vom großen Umbruch. Und je mächtiger der Staat, desto bedeutender seine Staatskünstler. Sie lieben weder Freiheit noch Selbstbestimmung, sie fühlen sich im goldenen Staatskünstlerkäfig am wohlsten, wo sie mit ihren Diensten als Mittler zwischen Obrigkeit und Untertanen an der Macht des Establishments teilhaben können.

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