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Wie werden wir in zehn Jahren leben?

Wie sieht Europas Zukunft aus: Multikulti-Paradies oder Gottesstaat, Zentrum oder Peripherie, globaler Vorreiter oder abgehängter Nachzügler,  Öko-Paradies oder Dritte-Welt-Region.  Diese Fragen versuchen zwölf Autoren in dem Sammelband „Europa 2030“ zu beantworten. Der folgende Text ist das Vorwort des Buches.

Die globalen Machtverhältnisse haben sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verlagert und nach Osten verschoben. Europa, über Jahrhunderte der Nabel der Welt, ist auf der politischen Weltbühne nur noch eine Nebendarstellerin, die, sich ihrer neuen Rolle nicht bewusst, wie eine alternde Diva auftritt. Die transatlantische Ära ist zu Ende. Wir leben nun im pazifischen Zeitalter. Die USA und Großbritannien wenden sich von der EU ab, Russland orientiert sich zunehmend Richtung Peking, und auch die afrikanischen Staaten setzen mehr auf China als auf Europa. Nicht nur politisch, auch wirtschaftlich, technologisch und militärisch verliert Europa den internationalen Anschluss. Fortschritt und Innovation finden in den USA und im Fernen Osten statt und die verbliebene alte Industrie wird von den Deutschen gerade auf dem Klimaaltar geopfert. Der Wohlstand früher Zeiten kann unter solchen Bedingungen nur noch mit Billiggeld, Negativzinsen, europaweiter Umverteilung und immer schärferen Bargeldbeschränkungen aufrechterhalten werden. Mit ebenso absehbaren wie katastrophalen Folgen. Immer öfter ist auch von eher linken Experten vom kommenden Finanzcrash zu lesen. Die Einwanderungswelle aus dem islamischen Raum und Afrika, die im Herbst 2015 ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte, hat das Gesicht des gesamten Kontinents für immer verändert. Das christlich geprägte Europa wird Schritt für Schritt islamisch. Überall entstehen neue Parallel- und Gegengesellschaft en, mit dem Islam kehrt die Religion nach Europa zurück, beeinflusst und prägt alle Bereiche der Gesellschaft

Diese Transformation von schwer abschätzbarer Tragweite führt auch zu politischen Umwälzungen. Die politischen Ränder erstarken, einstige Volksparteien schrumpfen zu Kleinparteien oder verschwinden völlig. Weit linksstehende Gruppierungen, wie etwa die Grünen in Deutschland und Österreich auf der einen, sogenannte Rechtspopulisten auf der anderen Seite, prägen nun die politischen Landschaft en. Die Gräben zwischen diesen Lagern sind tief und kaum noch zu überbrücken. Politische Auseinandersetzungen und Verteilungskämpfe werden immer härter geführt und verlagern sich zunehmend auf die Straße. Die allgemeine Lage wird nicht nur in Frankreich oder Schweden immer instabiler. Das ist der Status quo, so stellt sich die Lage 2020 in groben Zügen dar.

Ist Europa ein Auslaufmodell, steuern wir geradewegs auf eine Katastrophe, einen Crash zu? Was sind die politischen, kulturellen und sozialen Folgen dieser Entwicklung? Wie werden wir und unsere Kinder in zehn Jahren, also in absehbarer Zeit leben? Zwölf Autoren versuchen diese Fragen im vorliegenden Buch zu klären. Sie sind Wissenschaftler, Professoren, Journalisten, Chefredakteure, Publizisten, kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ihre Zugänge, Sichtweisen, Methoden und Ansätze sind deshalb unterschiedlich. Eines haben sie gemeinsam: Sie sind keine linken Utopisten, gehen also von der Fragestellung aus, wie die Welt ist und sein wird, nicht wie sie sein soll. Sie finden in diesem Buch realistische Einschätzungen, wie unser Alltag in einigen Jahren aussehen, wohin sich Europa entwickeln könnte, und nicht, wie es sich nach Vorstellungen sozialistischer Gesellschaftsingenieure und Multikulti-Apologeten verändern sollte. Wie falsch die den öffentlichen Diskurs dominierenden linken Politiker, Experten und anderen Meinungsmacher liegen, bewiesen sie etwa im Herbst 2015, als sie die multikulturelle, sprich islamische Zukunft Europas in bunten und leuchtenden Farben ausmalten: Die aus der Dritten Welt einwandernden

Menschen würden die Renten sichern, die Wirtschaft ankurbeln, ja sogar ein zweites deutsches Wirtschaftswunder auslösen, die Gesellschaft bunter und uns zu besseren Menschen machen, die europäische Kultur befruchten und bereichern. Ohne den unkontrollierten massenhaften Zuzug würde Europa gar „in Inzucht degenerieren“, warnte damals der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Man prophezeite den Bürgern und Europa eine goldene Zukunft . Es kam, wie wir wissen, anders. Die vollmundigen Versprechen und verheißungsvollen Prognosen waren nie etwas anderes als linke Utopien und Wunschträume, ohne jeden Realitätsbezug, ohne jede wissenschaftliche Grundlage. Sie basierten nicht auf Fakten, validen Zahlen, ernsthaften Analysen, wissenschaftlichen Studien. Was der Großteil der Politik und Medien damals den Bürgern verkauft hat, waren linke Hirngespinste, ein Gesellschaftsexperiment ohne Netz und doppelten Boden.

Auch die Autoren dieses Buches wissen nicht, wie wir in zehn Jahren leben, können es nicht wissen. Aber sie bemühen sich um eine realistische, auf Fakten und nachvollziehbaren Überlegungen basierenden Einschätzung. Weil sie aus dem bürgerlichen, konservativen, liberalen bzw. libertären Spektrum kommen, wird ihr Blick nicht durch politisch korrekte Denk- und Sprechverbote verstellt und eingeschränkt.

Sie finden auch Einschätzungen, die vom linken politischen Mainstream unterdrückt, verfolgt und geleugnet werden, die außerhalb des politisch korrekten Meinungs- und Denkkorridors liegen. Die Autoren versuchen nichts zu verschleiern, nichts zu beschönigen, nennen die Dinge beim Namen. Es ist trotzdem kein düsteres, pessimistisches Buch, es finden sich viele positive und zuversichtliche Einschätzungen. Denn noch etwas eint diese Autoren: Sie glauben – trotz allem – an Europa und seine Werte.

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