Wie Genderisten den Sport zerstören
Wie absurd die Gender-Lehre ist, wird vor allem bei sportlichen Wettkämpfen deutlich. Hier spielen die Unterschiede zwischen Frauen und Männern eine besonders große Rolle, wie der Sieg von Lia Thomas bei den College-Meisterschaften in Atlanta vor wenigen Tagen eindrucksvoll gezeigt hat. Das bringt den gesamten Sport in Gefahr.
Emma Wyant gehört zu den besten Schwimmerinnen der USA. Bei den Olympischen Spielen in Tokyo 2020 holt sie sich eine Silbermedaille über 400 Meter Lagen, bei der Weltmeisterschaft in Abu Dhabi ein Jahr später gewinnt sie mit der US-Damenstaffel ebenfalls Silber. Bei den vergleichsweise unbedeutenden College-Meisterschaften in Atlanta vor wenigen Tagen hatte sie keine Chance auf einen Sieg. Nicht weil sie nicht in Form gewesen wäre, sondern weil am Wettbewerb auch Lia Thomas teilgenommen hat. Thomas ist zwar keine gute Schwimmerin, aber sie ist groß, hat breite Schultern, kräftige Oberarme, schmale Hüften und sogar einen Penis.
Man könnte auch sagen, sie ist ein Mann. Doch das wäre politisch unkorrekt, sexistisch, faschistisch, transphob, was auch immer. Lia Thomas, die eigentlich William Thomas heißt, fühlt sich als Frau, und das ist in unserer dekadenten westlichen Gesellschaft das Entscheidende. Die Biologie, also die Realität, hat im postfaktischen Zeitalter der Wokeness keinen Stellenwert, die linke Ideologie überlagert alles. Als Thomas offiziell noch ein Mann war, war er als Schwimmsportler ein Versager, lag im College-Ranking der Männer auf Platz 463. Seit er sich als Frau „fühlt“, schlägt er sogar Olympiamedaillengewinnerinnen mit Rekordvorsprung. Wer an die Genderlehre und an andere linke Schwurbeleien glaubt, kann daran nichts Verkehrtes erkennen, sondern nur weitere Ungerechtigkeiten, die es zu bekämpfen gilt.
Sehr zum Missfallen des linken Establishments ist nun eine weltweite Debatte um Thomas und seinen Sieg entbrannt, weil ihn der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, nicht anerkennt. DeSantis hat in einer Pressekonferenz verkündet, dass der in Florida geborenen Emma Wyant als schnellste Frau in diesen Wettbewerb, die Goldmedaille zusteht. Er warf der National Collegiate Athletic Association (NCAA) zudem vor, die Chancen von Frauen und den Sport an sich zu zerstören. DeSantis hat in dieser Debatte die Rolle des Kindes übernommen, das ruft: Der Kaiser ist nackt! Doch die Linken halten sich die Ohren zu.
Die deutsche Mainstreampresse eiert – wie bei allen Ereignissen, die ihr wackeliges Weltbild gefährden – herum und versucht das lächerliche Genderkonstrukt, das Lia Thomas vor aller Augen eindrucksvoll zertrümmert hat, mit den üblichen Feindbildern und Ablenkungsmanövern aufrecht zu erhalten. Nach dem Motto, der Kaiser ist nicht nackt, seine Kleider können aber nur Menschen mit dem richtigen linken Bewusstsein und der richtigen Bildung sehen. Der Spiegel freut sich über den „historischen Sieg“ von „Frau“ Thomas und hat schnell den wahren Übeltäter in dieser Debatte ausgemacht: Gouverneur DeSantis, der, wie der Spiegel verschwörerisch anmerkt, ein „Verbündeter von Donald Trump“ ist und dieser wiederum werde „weithin als führender Präsidentschaftskandidat für 2024 gehandelt“. Ein rechte Verschwörung also.
Da weiß der biedere Spiegel-Leser, was es geschlagen und auf welcher Seite er zu stehen hat. Auch die meisten anderen linken Medien weisen an prominente Stelle darauf hin, dass DeSantis zum Trump-Lager zählt, womit sich für den gemeinen Gutmenschen ohnehin jede weitere Diskussion erübrigt. Die Süddeutsche Zeitung ärgert sich vor allem über die uneinsichtigen, jungen Schwimmerinnen, die gegen die Teilnahme von Thomas protestieren, weil ihre Träume von Goldmedaillen in weite Ferne gerückt bzw. aus ideologischen Gründen verunmöglicht worden sind. So als ob Siege bei Wettbewerben in einer gleichgeschalteten, woken Gesellschaft noch einen Wert hätten, denkt sich der linke SZ-Schreiber.
Die Reaktionen der Linken in dieser Debatte zeigen deutlich, dass man unter keinen Umständen bereit ist, sein Weltbild der Welt anzupassen. Man hält trotz aller offensichtlichen Verwerfungen und menschlicher Kollateralschäden, die linke Gleichheitsphantasien unablässig und zwangsläufig produzieren, an seinen absurden Irrlehren fest.
Man bastelt in seinen geschützten und staatlich alimentierten Blasen weiterhin an einer besseren und gerechteren Gesellschaft. Das ist schließlich das Einzige, was linke Gesinnungsproduzenten für die Gesellschaft zu „leisten“ im Stande sind. Doch die Versuche der Sozialisten, die Menschheit zu optimieren, waren und sind zum Scheitern verurteilt, weil das Fundament, auf dem alle linken Ideen und Lehren aufbauen, nämlich die Gleichheit der Menschen, empirisch, wissenschaftlich und in jeder anderen Hinsicht Unsinn ist. Menschen werden mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Talenten, Merkmalen und Eigenschaften geboren. Wenn sie sich frei entfalten können, sind sie nicht gleich, man kann nur versuchen, sie mit staatlichen Zwangsmaßnahmen und Gruppendruck gleich zu machen. Alexander Solschenizyn: „Menschen werden mit unterschiedlichen Fähigkeiten geboren. Wenn sie frei sind, sind sie nicht gleich. Und wenn sie gleich sind, sind sie nicht frei.“
Trotz aller Indoktrination, Propaganda, aller intellektuellen Verrenkungen, Männer unterscheiden sich physisch und psychisch von Frauen, das hat nicht nur im Sport große Auswirkungen. Um das zu erkennen, braucht es keinen erfolglosen Mann, der beim Damenwettschwimmen die weibliche Konkurrenz deklassiert. Außer man ist ideologisch bereits völlig abgestumpft. Weil die linke Ideologie in unserer Gesellschaft über allem steht, könnte die Debatte über männliche Frauenparodien im Sport eine unerwartete Wendung nehmen. Schon bald könnten Stimmen aus dem woken Lager laut werden, die sportliche Wettkämpfe an sich in Frage stellen, etwa aus Gründen der Gerechtigkeit, der Inklusion, des Klimaschutzes (Motorsport) etc.
Was auf den ersten Blick weit hergeholt scheint, ist bei näherer Betrachtung und aus linker Perspektive nicht nur konsequent, sondern geradezu zwingend. Wenn, wie nach sozialistischer Lehre, alle Menschen gleich sind (bzw. zu sein haben), machen Wettkämpfe, deren Zweck ja gerade ist, die Unterschiede der Menschen und ihrer Leistungsfähigkeit zu messen, herauszuarbeiten, zu dokumentieren und zu bewerten, keinen Sinn, sind sogar kontraproduktiv. Sie sind aus dieser Perspektive nur noch ein Überbleibsel einer archaischen, patriarchalen, leistungsorientierten Ära.
Sportliche Wettbewerbe zeigen einerseits, dass man mit Leistung und harter Arbeit viel erreichen kann, anderseits aber auch, dass man gewisse körperliche und mentale Voraussetzungen braucht, um erfolgreich zu sein. Beides widerspricht dem linken Denken zutiefst. Sozialisten verdammen Wettbewerb, egal ob in der Wirtschaft, oder der Schule, sie lehnen generell leistungsfördernde Systeme ab. Nur der Sport bildete da (bisher) eine Ausnahme. Doch jetzt ist der Marsch der Linken, nachdem sie alle andern Felder der Gesellschaft erfolgreich besetzt und/oder zerstört haben, von der Kunst, den Medien bis hin zu Wissenschaft und, Militär beim Sport angekommen.
Wobei die linke Vorhut dieses Terrain schon seit langem erkundet bzw. man auf Ideen und Konzepte aus anderen Bereichen zurückgreifen kann. So gibt es in der linken Pädagogik Spiele ohne Sieger und Verlierer. Dabei „handelt es sich im Wesentlichen um pädagogisch und politisch orientierte Spielformen, die erzieherische Absichten verfolgen und die allgemeine Spieleinstellung im Sinne der Friedensidee beeinflussen wollen. Es soll eine neue Spielkultur geschaffen werden, die – frei von Aggressionen und Kampf – Spaß statt Leistung, Miteinander statt Gegeneinander, Kooperation statt Konkurrenz sowie gemeinsames Tun ohne Verlieren propagiert.“ Diese sozialistischen Erziehungsmaßnahmen lassen sich auch auf die Gesamtgesellschaft übertragen. Wenn man (Leistungs-)Unterschiede nicht mehr misst – und beim Sport geht es um nichts anderes –,Wettbewerbe und Siegerehrungen als etwas Unmoralisches, die Gesellschaft Spaltendes umdeutet, also die offenkundigen Unterschiede der Menschen verschleiert und verleugnet, ist man der idealen linken Gesellschaft, die aus gut steuerbaren, genormten Einheitsmenschen besteht, einen großen Schritt nähergekommen.
Das mag wie eine linke Dystopie klingen, so fern ist diese Vorstellung aber nicht. Auch die Kunst oder die Wissenschaft haben aufgrund ihrer Ideologisierung ihre ursprünglichen Funktionen und Aufgaben längst verloren. Das droht nun auch dem Sport. Es geht längst nicht nur um die Instrumentalisierung des Sports, wie sie seit langem praktiziert wird, sondern um seine Zerstörung. In den neuen Rahmenrichtlinien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) steht, dass der Fokus der Sportverbände auf „Inklusion“ und „Nichtdiskriminierung“ gerichtet und auf „eine Vorteilsvermutung“ verzichtet werden soll. Mit sportlichem Wettkampf und Leistungsförderung haben diese Empfehlungen nichts mehr zu tun. Aber wer braucht noch Wettkämpfe in einer Welt, in der alle gleich zu sein haben?