Schnell an Bares kommen – Interview mit Autor Michael Brückner

Der Finanzjournalist Michael Brückner hat einen sehr aktuellen Ratgeber veröffentlicht: „Schnell an Bares kommen. Wie Sie kleine und größere Liquiditätsprobleme lösen“. Ein Interview mit dem Bestsellerautor.

Das Buch von Michael Brückner ist im Frank&Frei-Onlineshop um € 12,90 erhältlich

Herr Brückner, Sie haben das kompakte Taschenbuch „Schnell an Bares kommen. Wie Sie kleine und größere Liquiditätsprobleme lösen“ veröffentlicht. Der Titel ist übrigens auch als E-Book erhältlich. Sehen Sie Bedarf für ein solches Buch?

Durchaus. Jeder von uns spürt es, das Leben wird teurer. Ob im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Restaurant – überall steigen die Preise infolge der hohen Inflation. Und unsere Sparguthaben schmelzen dahin wie Schnee in der Sonne. Selbst wenn die Zeit der Null- und Strafzinsen zunächst vorbei zu sein scheint, bleibt bei 1 oder 2 Prozent Zinsen jährlich und einer Inflationsrate um die 10 Prozent am Ende des Jahres ein dickes Minus. Sprich: Die Geldwertvernichtung schreitet in Riesenschritten voran. Auch Lohn- und Gehaltserhöhungen können allenfalls einen kleinen Teil der Teuerung kompensieren. Viele Menschen haben gar keine oder allenfalls geringe Rücklagen, die schnell aufgebraucht sind. Und dann? Schließlich muss man seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Sparen allein hilft oft nicht. Und was in Deutschland der Bundeskanzler als „Wumms“ verkauft, ist nichts weiter als ein Tropfen auf den heißen Stein. Es wird sicher nicht lange dauern, dann folgt dem „Wumms“ die große Abzocke in Form von Steuererhöhungen. Führende regierungsnahe Ökonomen in Deutschland haben bereits dafür plädiert.

Wenn Liquiditätsbedarf besteht, nimmt man üblicherweise seinen Dispositionskredit in Anspruch, den fast jeder hat. Oder ist das aus Ihrer Sicht keine Option?

Natürlich ist das eine Option, sofern der „Dispo“ nur kurzfristig in Anspruch genommen wird. Ansonsten ist er viel zu teuer und birgt für den Verbraucher zudem die Gefahr, in die Verschuldungsfalle zu tappen. Ich stelle in meinem Buch eine sinnvolle Alternative vor – den sogenannten Abrufkredit, wie ihn zum Beispiel viele Direktbanken anbieten. Die Zinsen für solche Kredite liegen meist deutlich unter den Zinsen für „Dispo“-Kredite. Es macht also Sinn, einen teuren „Dispo“ durch einen günstigeren Abrufkredit abzulösen.

Aber der Schwerpunkt Ihres Ratgebers liegt auf alternativen Möglichkeiten, an Bares zu kommen…

Richtig, wenn ein Verbraucher in Liquiditätsprobleme gerät, sollte er überlegen, ob er bereit ist, sich von bestimmten Wertgegenständen dauerhaft oder vorübergehend zu trennen. Bringe ich es zum Beispiel übers Herz, mich von der goldenen Taschenuhr meines Großvaters oder vom Schmuck meiner verstorbenen Mutter zu trennen? Vielen fällt das schwer. Sie können diese Wertgegenstände dann zum Beispiel bei einem seriösen Pfandleiher hinterlegen und sich dafür einen kurzfristigen Kredit geben lassen. Meist haben diese Kredite eine Laufzeit von drei Monaten. Bei längeren Laufzeiten wird es allerdings ziemlich teuer, denn natürlich müssen Sie auch Zinsen zahlen. Am Ende der Laufzeit zahlen Sie den Kredit zurück und erhalten Ihr Pfand wieder ausgehändigt.

Woran erkennt man, ob es sich bei Pfandleihern um „schwarze Schafe“ handelt?

Dafür gibt es objektive Kriterien, die ich in meinem Buch vorstelle. Also ganz offen: Einem Pfandleiher in der U-Bahn-Station würde ich mich nicht anvertrauen. In Österreich genießt etwa das Pfandhaus von Dorotheum einen guten Ruf. Mittlerweile gibt es auch durchaus seriöse Online-Pfandleiher.

Aber beim Pfandleiher bekommt man in der Regel nur sogenannte Mikro-Kredite, also Geld im zwei- oder dreistelligen Bereich…

Das ist richtig, aber manchen Menschen ist damit schon geholfen. Inzwischen gibt es auch Kfz-Pfandleiher, wo Sie Ihr Auto beleihen können. Dort sind dann auch höhere Kredite möglich.

Und wenn ich mich von den Wertgegenständen endgültig trennen möchte…?

Dann wenden Sie sich am besten an ein renommiertes Auktionshaus. Einige davon stelle ich in meinem Buch vor. Allerdings ist der Verkauf dort nicht eben günstig. Sie müssen mit erheblichen Abschlägen vom Zuschlagspreis rechnen. Jedoch erzielen Auktionshäuser aufgrund ihrer professionellen Vermarktung oft höhere Preise, vor allem, wenn es zu sogenannten „Bietergefechten“ kommt, sprich: Wenn zwei oder mehrere Bieter ein Objekt unbedingt besitzen möchten und sich wechselseitig überbieten.

Als Alternative bleibt eBay. Ist das Ihrer Meinung nach empfehlenswert?

Für Gegenstände mit eher geringem Wert – also bis 100 oder maximal 200 Euro – durchaus. Allerdings gibt es mittlerweile auch bei den Käufern viele „schwarze Schafe“. Ich beschreibe in meinen Buch zum Beispiel authentisch den „Leere-Kiste-Trick“. Bei hochwertigen Gegenständen würde ich in jedem Fall ein seriöses Auktionshaus vorziehen.

Schließlich stellen Sie in Ihrem Buch auch Scheideanstalten vor. Für wen ist diese Möglichkeit geeignet?

Für alle, die Edelmetalle verkaufen wollen. Und zwar nicht nur Goldbarren, sondern auch Bruchgold (also beschädigten Edelmetall-Schmuck) oder Zahngold. Bei hochwertigen Münzsammlungen würde ich mich allerdings wieder an ein spezialisiertes Auktionshaus wenden. Die Namen und Adressen finden Sie in meinem Buch. 

 

0
    0
    Warenkorb
    Der Warenkorb ist leerZurück zum Shop