Migrantenansturm: Ganz Europa ist Lampedusa

Vor dem Hafen von Lampedusa stauen sich die Schlepperboote. 5000 und mehr  afrikanische Männer im kampffähigen Alter kommen pro Tag auf der kleinen Mittelmeerinsel an. Niemand will oder kann sie davon abhalten. Was in Lampedusa passiert, droht ganz Europa: Von Männern aus Afrika und dem Islamgürtel regelrecht überrannt zu werden.

Filippo Mannino, der Bürgermeister der Insel, ist verzweifelt. Seine kleine Gemeinde wird von sogenannten Flüchtlingen gestürmt. Er hat Ministerpräsidentin Giorgia Meloni aufgefordert, endlich zu handeln: „Ich sage schon seit Wochen, dass es sich um ein epochales Phänomen handelt, mit Zahlen, die für unsere Insel nicht mehr tragbar sind.“ Täglich erreichen zwischen tausend und dreitausend Migranten aus Afrika Lampedusa, das Aufnahmezentrum ist für gerade einmal 400 Personen ausgelegt. Die Insel liegt 138 Kilometer östlich der tunesischen Küste und ist damit einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Migranten aus Afrika, die in die europäischen Sozialsysteme einwandern wollen. In den vergangenen Wochen ist ein regelrechter kommerzieller Fährbetrieb zwischen der tunesischen Hafenstadt Sfax und Lampedusa entstanden. Die Migranten zahlen zwischen 1000 und 5000 tunesische Dinar (rund 300 bis 1500 Euro) für die Überfahrt ins gelobte Sozialparadies. Angesichts des anhaltenden Ansturms hat Bürgermeister Mannino einen Militäreinsatz gefordert: „Ich appelliere an Ministerpräsidentin Meloni und die gesamte italienische Regierung, dringend Maßnahmen zu ergreifen. Unsere kleine Insel ist nicht mehr in der Lage, eine solche Migrantenwelle zu bewältigen, deren Ausmaß die Zahl der ansässigen Bevölkerung selbst übersteigt.“ Er forderte die Regierung auf, mit Marineschiffen die Migrantenboote aufzufangen und sie direkt nach Sizilien oder aufs italienische Festland zu bringen. Mannino, dem man das als kleinen Bürgermeister nicht vorwerfen kann, setzt, wie alle in Europa, auf das sogenannte Sankt-Florian-Prinzip: „Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!“

Weil niemand, weder auf nationaler noch europäischer Ebene, die Flüchtlingsströme über das Mittelmeer eindämmen kann oder will, aber auch niemand mehr große Zahlen an Asylanten mehr aufnehmen will, versucht jeder, sie loszuwerden. Die völlig überforderte 20 Quadratkilometer große Insel will die Migrantenmassen auf das italienische Festland verfrachten, und die Italiener wollen sie quer über Europa verteilen. Diese kurzsichtige und verantwortungslose Politik, die nicht die Ursache, sondern nur die Symptome bekämpft, stößt angesichts der Überforderung in ganz Europa an ihre Grenzen. Lampedusa ist überall in Europa und vor allem in Deutschland. Erst vor wenigen Tagen beschwerte sich der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager: „Die Landkreise können die stetige Zuwanderung kaum mehr bewältigen.“ Die Kommunen wissen nicht mehr, wo und wie sie die „Schutzsuchenden“ unterbringen sollen. So berichtet aktuell der SWR: „Die Landkreise in der Region Bodensee-Oberschwaben kommen bei der Unterbringung von minderjährigen unbegleiteten Ausländern an ihre Grenzen. Das baden-württembergische Sozialministerium hat angekündigt, dass junge Flüchtlinge auf andere Bundesländer verteilt werden.“

Auf allen Ebenen wollen viele, die noch vor kurzem „Refugees Welcome“ gepredigt haben, ebendiese loswerden oder zumindest keine weiteren mehr aufnehmen. Nur die grünen Multikulti-Fanatiker sehen nach wie vor  keinen Grund, den für das Land selbstzerstörerischen  Zustrom einzudämmen. Von der viel beschworenen europäischen Solidarität will man nichts mehr wissen. Jene Länder, die mit ihren großzügigen und offenen Sozialsystemen  die Migrantenströme anziehen, lassen Italien im Stich.

Frankreich hat angekündigt, seine Grenzen dicht zu machen. Innenminister Gerald Darmanin will die Sicherheitskräfte an der französisch-italienischen Grenze verdoppeln, um illegale Einreisen zu unterbinden. „Wir haben einen 100-prozentigen Anstieg der Migrationsströme aus Italien festgestellt“, so Darmanin. Auch das europäische Multikultiparadies Deutschland will die Aufnahme von Asylanten aus Italien stoppen. Ein entsprechender Brief wurde im August nach Rom gesandt. Wie die Welt berichtet, hat das deutsche Innenministerium erklärt, wegen des hohen Migrationsdrucks nach Deutschland die notwendigen Überprüfungen der „Migrantinnen und Migranten“ aus Italien „bis auf Weiteres“ zu verschieben.

Hintergrund der Aussetzung ist die Weigerung Italiens, die sogenannten Dublin-Überstellungen aus Deutschland zu ermöglichen. Jetzt, wo selbst die Ampelkoalition langsam zu zweifeln beginnt, ob Massenzuwanderung ohne Obergrenzen, dauerhaft machbar ist, erinnert man sich wieder an die Dublin-Regeln, die man gemeinsam mit anderen gesetzlichen Verpflichtungen bis hin zum Grundgesetz  über Jahre ignoriert hat.

Grund dafür sind die weiter steigenden Flüchtlingszahlen. Im ersten Halbjahr haben über eine halbe Million Migranten in Europa einen Asylantrag gestellt, über 200.000 davon in Deutschland. Die EU-Asylagentur (EUAA) rechnet mit einem weiteren Anstieg im Herbst. Die Grenze von einer Million wird in diesem Jahr mit Sicherheit überschritten werden. Das  ist die höchste Zahl seit der Migrationskrise in den Jahren 2015 und 2016.

Würden die EU-Mitgliedstaaten tatsächlich leben, was sie predigen, nämlich eine europäische Solidarität, müssten sie gemeinsam die Migrantenströme nach Europa stoppen. Nicht Italien, Griechenland, Ungarn und Spanien mit dem Schutz der EU-Außengrenzen de facto allein lassen, sondern gemeinsam die Flüchtlingsrouten über das Mittelmeer, den Balkan, die spanischen Exklaven in Marokko etc. eindämmen. Das ist, um Europa zu retten, alternativlos!

Selbst in den deutschen Mainstreammedien, die bis vor kurzem noch die Massenmigration propagiert und als Bereicherung abgefeiert haben, ändert sich die Tonlage: „Schaffen wir das noch mal?“ fragt der Spiegel und die Welt warnt: „Deutschland am Limit“.

Während die Stimmung in der Bevölkerung längst umgeschlagen ist, hält die Ampel grundsätzlich an ihrem fatalen Kurs in der Migrations- und Sozialpolitik fest. Neben einem effektiven Schutz der EU-Außengrenzen könnte Deutschland mit einem Paradigmenwechsel in dieser Frage wesentlich dazu beitragen, die Migrantenströme nach Europa drastisch zu reduzieren. Denn, so schreibt NZZ-Chefredakteur Eric Gujer: „Der Jackpot für alle Einwanderer ist Deutschland.“ Wäre Deutschland für Migranten hingegen eine Niete, so wie etwa Ungarn, bräuchte sich auch Bürgermeister Mannino auf der fernen Insel Lampedusa weniger Sorgen zu machen.

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