Die schöne Layla: Verbote und Zensur als neue Normalität

Die öffentliche Debatte um den Partysong „Layla“  zeigt, im rotgrünen Post-Corona-Deutschland haben Freiheit und Grundrechte kaum noch einen Stellenwert.

„Ich hab’ ‘nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler. La-la-la-la-la-la-la-Layla. Die wunderschöne Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (…)“ Das ist der Refrain von „Layla“, einem Ballermann-Hit, über den derzeit ganz Deutschland diskutiert. Seit Wochen ist er in den deutschen Single-Charts auf Nummer eins. Er läuft bei Zeltfesten, in Discos und auf Mallorca, wo er auch produziert worden ist, rauf und runter. Zum Ärger woker Tugendwächter.

Es ist ein typischer Partyhit zum Mitsingen, ein Lied mit eingängiger Melodie, der gute Laune macht. Für einen heißen Sommer nach jahrelangen staatlichen Corona-Gängeleien und vor einem Winter mit Preisexplosion und Energieknappheit genau das Richtige. Vor allem die jungen Deutschen wollen einfach feiern und Spaß haben. Genau den wollen ihnen politisch korrekte Spießbürger verderben. Der brave Untertan hat sich jeden Tag an der ausgerufenen Rettung der Welt zu beteiligen und gegen Sexismus und Diskriminierung zu kämpfen. Spaß zu haben, passt nicht zu dem von der Politik verhängten Dauernotstand. Der Bürger soll die Corona-Regeln einhalten, beim Duschen Wasser sparen, auf Fleisch verzichten, statt dem Auto mit dem Fahrrad fahren etc. Verzicht ist das Gebot der Stunde, Spaß zu haben in Zeiten des permanenten Krisenmodus ein Sakrileg.  

„Layla“ sei sexistisch und dürfe deshalb nicht mehr gespielt werden, lautet das Argument. Dabei gibt es unzählige alte Ballermann-Hits mit „anstößigeren“ Texten. Mickie Krause singt etwa: „Ich will 10 nackte Friseusen (…) Mit richtig feuchten Haaren.“ Doch die „lockeren“ Zeiten sind endgültig vorbei, was gestern noch normal und lustig war, ist heute aufgrund von politischer Korrektheit und Wokeness ein Skandal. Aber was ist mit den Rapsongs? US-Gangsta-Rapper singen fast ausschließlich von Gewalt, Drogen und Frauen sind für sie „Bitches“, Objekte.  Dasselbe gilt für viele ihrer deutschen Nachahmer, die in der Regel aus dem Migrantenmilieu kommen. Die Tageszeitung „Die Welt“: „Im neuen Deutsch-Rap geht es seit Jahren zunehmend vulgär zu. Sexuelle Gewalt, Drogenverherrlichung, Herabwürdigung von Frauen und offener Rassismus (…).“

Das klingt dann so: „katrin hat geschrien vor schmerz; mir hats gefallen, ich hab gelernt, man kann ne hand reinschieben (…).“ Diese Perle „deutscher Liedkunst“ stammt von Sido, einem der bekanntesten Deutsch-Rapper. Auch die Texte von Bushido sind nicht gerade jugendfrei: „Es ist Sex-Rap, du Schlampe bist nur Dreck, denn Frank White, Gangster, Gangbang, weil ich den Rest erhäng’, wenn (ah) jemand redet und nicht weiß, dass ich ihn fick’. Komm zu mir und sag’s nochmal und ich schieß’ dir ins Gesicht.“

Dagegen nehmen sich Ballermannhits wie Kindergartenlieder aus. Selbst bei den widerlichsten Rap-Texten greift allerdings der Migrantenbonus, sprich: die woke Ideologie. Schwarze Rapper oder sprechsingende Zuwanderer haben im politisch korrekten Deutschland de facto Narrenfreiheit. Das kennt man auch aus anderen Bereichen der Gesellschaft. So werden etwa sexuelle Übergriffe von den woken Mainstreammedien und Tugendwächtern oftmals vertuscht, die Herkunft der Täter wird gerne verschwiegen, wenn sie nicht in die linke Täter-Opfer-Schablone passen. Zudem dürfen sie stets mit der ganzen Milde des Gesetzes rechnen.

Härte zeigt man nur, wenn es um die deutsche Normalo-Bevölkerung geht, der lässt man nicht einmal das Singen eines schlüpfrigen Partyschlagers durchgehen. Die Leipziger Musikwissenschaftlerin Marina Forell sagt entsprechend ihrer woken Logik, Hip-Hop-Texte wie die oben zitierten könne man mit „Layla“ nicht vergleichen: „Rapmusik mit extrem krassen Texten haben nicht so viel Airplay. Es ist ein Unterschied, ob man Musik mit Freunden oder einer kleinen Gruppe hört oder ob man damit Tausende Menschen auf einem Volksfest beschallt“, so Forell. Ob ein Song sexistisch ist, hängt also nicht vom Inhalt, sondern von der Größe des Publikums ab.

Zudem haben Deutsch-Rapper riesige Fangemeinden. Sido hat bisher über sechs Millionen Tonträger verkauft. Bushido kommt auf rund drei Millionen. Frau Forells Argument ist deshalb absurd, weil die wahren Gründe, warum „Layla“ ein Skandal ist, während sich Politiker gerne gemeinsam mit Rappern mit Migrationshintergrund in der Öffentlichkeit zeigen, ganz andere sind.

Verboten wird nur, was den autochthonen Durchschnittsbürger betrifft. Was in den diversen Communities, die unter wokem Artenschutz stehen – also sexuelle, religiöse, ethnische Minderheiten und diverse Subkulturen – gesungen, gerappt, gelesen oder gepredigt wird, kann noch so staats-, demokratie-, frauen- oder schwulenfeindlich sein, es wird entweder ignoriert oder als legitimer Ausdruck einer anderen Kultur bzw. Lebensweise gefeiert. Diese woken Doppelstandards vertritt auch Musikwissenschaftler Markus Henrik: „Layla“ sei „kalkuliert, hochgradig sexistisch“ und würde “toxische Männlichkeit in einen Prollohit“ gießen.

Die Rechte der Frauen sind laut woker Ideologie nur von nichtlinken, weißen Durchschnittsbürgern bedroht, niemals von Menschen, die gemäß linker Propaganda die westliche Gesellschaft kulturell bereichern. Das ist ein zentrales Dogma dieser neosozialistischen Glaubenslehre.

Dass ein Lied wie „Layla“ in Zeiten von Inflation und Energieknappheit die öffentliche Debatte bestimmen kann, hat damit zu tun, dass die Grünen die woke Verbotskultur in Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte erfolgreich etablieren konnten. Alles, was diesen Gesellschaftsingenieuren missfällt, was nicht in ihr Bild vom neuen Menschen passt, soll dem gemeinem Bürger untersagt werden: Autofahren, alternative Medien, Fleischkonsum, bis hin zu Partyschlagern. Am Ende dieser autoritären Verbotskette stehen das Recht auf Eigentum und Privatheit.

Zentrum der woken Ideologie ist  der (alte) weiße Mann als universales Feindbild und Sündenbock. Der Party-Hit „Layla“ ist ein rein deutsches Produkt, von Deutschen für ein primär deutsches Publikum produziert. Das macht ihn, so ganz ohne migrantische oder LGBT-Einsprengseln und ohne Weltrettungsanspruch, grundsätzlich verdächtig.

Das sind ideale Voraussetzungen, um einen Skandal loszutreten, mit dem die Meinungsfreiheit im Land weiter eingeschränkt werden kann. Ballermann-Produzenten werden künftig mehr darauf achten, dass ihre Texte den woken Vorschriften entsprechen. Der Schweizer Kulturwissenschaftler Moritz Ege: „Diskussionen um die Grenzen der Spaßkultur finden regelmäßig statt, zurzeit ist das Klima dafür besonders förderlich.”

Die Corona-Politik hat die Verbotskultur in Politik und Gesellschaft weiter verfestigt. Blockwarte, Denunzianten und Tugendwächter gelten wieder als wertvolle und geachtete Mitglieder der Gesellschaft. Verbote, Einschränkungen und Zensur werden mit dem Hinweis auf die besonderen Umstände, auf Corona, den Ukraine-Krieg und die Energieknappheit, nicht mehr als Gefahr für Grundrechte und Freiheit, sondern als Notwendigkeit gesehen.

Dass diese Verbotshaltung nicht auf das linke Lager beschränkt ist, sondern sich in weiten Teilen der Gesellschaft etablieren konnte, zeigt die aktuelle Diskussion um „Layla“. Die Verbotsforderungen sind diesmal nicht wie gewohnt von den Grünen oder anderen linken Gruppen, sondern von der Union ausgegangen.

Losgetreten haben die Debatte Düsseldorf und Würzburg. „Layla“ darf dort auf den städtischen Volksfesten nicht gespielt werden. Auch in Münster gilt ein solches Verbot. Alle drei Städte werden von Unions-Politikern regiert. Die einst bürgerliche Union ist, wie bei allen anderen zentralen politischen Fragen, von der Migration bis zur Energiewende, auch auf den grünen Verbots- und Zensurzug aufgesprungen. Der Würzburger Stadtsprecher Christian Weiß sagt, dass bei städtischen Veranstaltungen „kein Liedgut“ gespielt werde, das „rassistische, extreme oder sexistische Inhalte hat“. Was davon auf Layla zutrifft, weiß die Stadtregierung wohl selbst nicht. Die örtliche Grüne Jugend hat den Ball von der Union dankend angenommen und sofort eine lange Verbotsliste präsentiert.

Die klügeren Grünen freuen sich hingegen insgeheim, dass die „bürgerliche“ Opposition dumm genug ist, ihnen als Spaßbremsen und Verbotspartei den Rang abzulaufen. Zumal die aktuellen Verbotsforderungen das Verhältnis zwischen Bevölkerung und politmedialem Establishment, die zuungunsten der Bürger verschobenen Machtverhältnisse deutlich widerspiegeln. Auf der einen Seite, die steuerzahlenden Durchschnittsbürger, die im Bierzelt ihren Spaß haben und von der Politik in Ruhe gelassen werden wollen. Auf der anderen Seite eine abgehobene moralisierende Elite, die zwar nicht mehr in der Lage ist, die Kernaufgaben eines Staates, wie innere und äußere Sicherheit, Energieversorgung etc., zu erfüllen, aber gleichzeitig die Rechte der Menschen immer weiter beschneidet.

Das Establishment macht keine Politik für die Bürger , sondern gegen sie. Es drängt sich in  alle Lebensbereiche, will selbst bei Zeltfesten und Liedtexten lenkend  eingreifen. Die Privatheit ist abgeschafft, alles wird von woker Ideologie bestimmt. Die Machtstrukturen und unterschiedlichen Interessenslagen treten bei dies Diskussion auch für unpolitische Menschen deutlich zutage. Das hat auch das politisch durch und durch korrekte ZDF erkannt. In der Diskussion um „Layla“ nimmt man deshalb aus strategischen Gründen eine „liberale“ Position ein.

Im ZDF-Fernsehgarten dürfen DJ Robin & Schürze, ihre „Layla“ in Originalversion zum Besten geben. Grüne, SPD und öffentlich-rechtlicher Rundfunk haben den Schwarzen Peter an ein paar unbeholfene Provinzpolitiker der Union weitergegeben und rücken trotzdem keinen Millimeter von ihrem freiheitsfeindlichen, woken Verbots- und Umerziehungskurs ab.

Die aktuelle Diskussion zeigt, in welch kurzer Zeit in Deutschland die Freiheit der Kunst, der Wissenschaft und der Meinung zu Grabe getragen worden ist. Selbst auf kleinste Abweichungen vom politisch korrekten Kurs reagiert man mit lauten Verbotsforderungen. Freiheit und Bürgerrechte haben kaum noch einen Stellenwert. Wenn bereits harmlose Texte wie der von „Layla“ zu solchen Diskussionen führen kann, was kommt als nächstes? Dann steht tatsächlich alles zur Disposition, was nicht stramm links ist, dann sind wir nur noch einen kleinen Schritt von einer neuen Diktatur entfernt.

Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Trotz des Verbotes sangen auch in Würzburg hunderte Zeltfestbesucher laut und kräftig: „Sie ist schöner, jünger, geiler, die wunderschöne Layla“

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