Die linke Mär von der Macht der Konzerne

Sie ziehen im Hintergrund die Fäden, sind die wahren Machthaber. Sie beuten uns aus, die Politiker tanzen nach ihrer Pfeife. Sie bestimmen den Lauf der Welt und sind zentraler Bestandteil jeder Verschwörungstheorie. Egal ob von links oder rechts.

Sie sind Feindbild, Hassobjekt und Sündenbock. Die Konzerne. Wer über die Big Five, die Pharma-, Waffen-, Auto  oder Erdölindustrie herzieht, bekommt immer Applaus. Von Grünen, Roten, Blauen, Türkisen, von Welt- und Klimarettern, gläubigen Christen, Muslimen, Esoterikern und anderen Antikapitalisten. Fast jeder Bürger verfügt über eine Art Geheimwissen über die dunklen Machenschaften und Absichten globaler Konzerne. Dieses Wissen ist so geheim, dass es Allgemeingut geworden ist und über unzählige mediale Kanäle verbreitet wird. Wie gefährlich, skrupellos und mächtig die Konzerne sind, wird den Menschen täglich erzählt, in Klassenzimmern, Hörsälen, Kirchen, von Politikern, NGOs und politischen Extremisten.

Wie einflussreich und bestimmend kann jemand sein, der für den Großteil der Bürger, die meinungsbildenden Schichten und Institutionen, von den Medien bis zur Hochkultur, Feindbild und Buhmann Nummer 1 ist? Der ständiger Kritik und Angriffen von selbsternannten Unterdrückten und Ausgebeuteten ausgesetzt ist? Es ist geradezu ein Volkssport, über die bösen Konzerne und ihre Bosse herzuziehen. Die einzige Konsequenz solcherart geäußerter Kritik ist Zustimmung und Applaus von vielen Seiten. Auch wenn sich die Kritiker gerne als couragiert und widerständig inszenieren. Das ist nur der bekannte linke Gratismut. Versuchen Sie erst gar nicht einzuwenden, dass Konzerne auch Positives vollbringen, etwa hochwertige Arbeitsplätze und damit Wohlstand schaffen, Forschung und Entwicklung vorantreiben etc. Man fällt wie ein Rudel Hyänen über sie her.

Wären die Großkonzerne, deren Bosse und Manager so einflussreich, wie vor allem die Linke gebetsmühlenartig  behauptet, warum haben sie dann ein derart mieses  Image in der Öffentlichkeit, warum stehen sie auf der medialen Hitliste der Bösewichter ganz oben, warum werden sie täglich im TV abgewatscht, warum sind sie nicht in der Lage, das mit Kampagnen oder den Methoden, die man ihnen gerne unterstellt, zu ändern? Im Gegensatz dazu wissen sich Politiker und linke Polit-Aktivisten gut zu helfen. Sie haben auch wenig Skrupel, sich mit Hilfe unsauberer und demokratiepolitisch fragwürdiger Mittel gegen Kritik, Konkurrenten und Gegner zu wehren.

Über linke Parteien, die Bundeskanzlerin oder gewaltbereite Linksaktivisten hört man erstaunlich wenig Negatives und Kritisches in Klassenzimmern, öffentlich-rechtlichen Sendern, Unis, Nachrichtemagazinen, Hörsälen oder Kabarettbühnen. Über Konzerne zieht hingegen jeder Provinzpolitiker, TV-Moderator, Onlinepraktikant oder NGO-Wichtel her. Und jene, die nach linkem Narrativ die Fäden in der Hand halten und alles beistimmen. tun nichts dagegen. Seltsam.

Wie mächtig sind Konzerne und deren Lobbys? Jahrzehntelang galt die Tabakindustrie als besonders skrupellos und einflussreich. Sie wurde in den USA und der EU mit Prozessen eingedeckt, es gibt weitreichende Werbeverbote und auf den Zigarettenpackungen prangen Raucherlungen, Mundfäule und Leichen größer als die Markenlogos.

Merkels Macht und die Ohnmacht der Atomlobby: Bis 2022 müssen alle AKWs abgeschaltet werden.

Oder die bösen Energiekonzerne, die Grüne besonders innig hassen, insbesondere die Atomlobby. Wie durchsetzungsstark sind diese milliardenschweren Konzerne, wenn eine hysterische Frau im Bundeskanzleramt nach einer Flutwelle in Japan überreagiert, den Atomausstieg verkündet und ihnen ihre Atomkraftwerke einfach abdrehen lässt?

Oder der noch größte und wichtigste Industriezweig Deutschlands, die Autokonzerne. Wie mächtig können Mercedes, BMW, Porsche und Co. sein, wenn sie seit Jahren von Politkern, Medien, NGOs und selbsternannten Umweltschützern am Nasenring durch die öffentliche Arena gezogen werden? Sie stehen unter Dauerbeschuss. Wie mächtig die als besonders gefährlich und skrupellos eingestufte Waffenlobby ist, werden wir in den nächsten Monaten in den USA erleben, wenn das Duo Joe Biden und Kamala Harris ihren Kreuzzug gegen die NRA gestartet hat. Und wer gibt in der neuen Corona-Normalität den Ton an? Es sind nicht die Konzerne, es sind die Politiker, ihre Helfershelfer aus Medien und Wissenschaft. Sie träumen von der Planwirtschaft und demontieren gerade unter dem Vorwand der Volksgesundheit die Marktwirtschaft.

Beispiel Österreich: Wie mächtig ist der mit Abstand reichste Mann, Dietrich Mateschitz mit seinem Red-Bull-Konzern? Okay, er hat sich aus eigener Tasche einen Fernsehsender aufgebaut, der sich wohltuend von den linken und der Regierung gekauften Mainstreammedien abhebt. ServusTV hat für einen Privatsender auch ordentliche Quoten, aber meinungsbildend ist er trotzdem nicht, eher ein einsamer Rufer in der linken Medienwüste. Die öffentliche Meinung lenkt nach wie vor der staatliche ORF und die vielen andern linken, vom Staat gefütterten Mainstreammedien.

Und weil ServusTV nicht im trüben Mainstream treibt, werden Mateschitz, Red Bull und ServusTV permanent von Politik, ORF, Linken und NGOs angepinkelt. Nein, nicht die Konzerne und deren Lobbys steuern die Politik. Es ist umgekehrt. Sie müssen sich vielmehr bei den Politikern, den linken Vorfeldorganisationen und  NGOs einschleimen bzw. einkaufen. Beispiele dafür gibt es genug. Wer nicht mitspielt, sich nicht an die Regeln hält, bekommt zuerst die gelbe, dann die rote Karte.

Man erinnere sich, wie sehr die Linke in Medien, Politik und Zivilgesellschaft nach dem Sieg Donald Trumps im Jahr 2016 Facebook unter Druck gesetzt hat, weil die Plattform – so zumindest die linke Verschwörungserzählung – hauptverantwortlich für den Wahlerfolg Trumps war. Nicht weil Facebook ihn aktiv unterstützt hätte, sondern nichts gegen ihn unternommen hatte. Zuckerberg musste deshalb sogar vor dem US-Kongress zu Kreuze kriechen.

Nachdem die Linke das Machtverhältnis zwischen ihr und den Big Five öffentlichkeitswirksam und mit allerlei Drohungen geklärt hat, sind Facebook und die anderen als übermächtig geltenden amerikanischen IT-Konzerne auf Linie. Sie haben den vergangenen Wahlkampf massiv zugunsten von Biden und Harris beeinflusst. Wie man es von ihnen erwartet bzw. verlangt  hat.

Die Macht der Konzerne besteht vor allem darin, nach der linken Pfeife tanzen zu dürfen. Sie sind wichtige Instrumente und Stützen der politischen Macht, insofern sind sie bedeutend, aber nicht als eigenständige Kraft, als selbständige Akteure. Nein, Konzerne sind vor allem Sündenböcke, Projektionsflächen, ein von Linken erschaffener Popanz, so wie es auch „die Rechten“ sind. Jeder schmalbrüstige Gymnasiast, jede grüne Esoterik-Tante, jeder Provinzpolitiker kann mutig gegen Konzerne und/oder Rechte kämpfen, ohne etwas riskieren zu müssen.

Die Macht haben die Linken, insbesondere die Grünen. Sie haben wie keine andere gesellschaftliche und politische Kraft in den vergangenen Jahrzehnten den Staat nach ihren Vorstellungen umgebaut, alle wichtigen Bereiche von der Justiz bis zu den Medien mit ihrem Marsch durch die Institutionen unterwandert und so die Gesellschaft und unser Denken verändert.

Sie haben die anderen Parteien vor sich hergetrieben und aus einst bürgerlich-konservativen Parteien linke Verbündete gemacht. Wie Frau Merkel täglich beweist. Sie haben das politische Koordinatensystem weit nach links verrückt, die Gesellschaft nach ihren Plänen und gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung umgebaut. Nur wenige Jahrzehnte nach Parteiwerdung der grünen Bewegung, die von Anfang an ein Sammelbecken von Linken und Linksextremisten war, wird in Deutschland ernsthaft über ein Bauverbot von Einfamilienhäusern diskutiert, steht das Recht auf Eigentum zur Disposition, sind Demokratie, Meinungsfreiheit und Marktwirtschaft nur noch Ruinen und die Gesellschaft ist großflächig islamisiert.

Warum ist es trotzdem Common Sense, dass die Konzerne die Bösen und Mächtigen, verantwortlich für das Leid und Elend dieser Welt sind? Genau deshalb. Weil sie nicht annähernd so mächtig sind, wie es die politischen Machthaber und ihre Verbündeten aus strategischen Gründen behaupten und verbreiten. Die Linke inszeniert sich – das kann sie besonders gut – als Opfer, Retter, Wohltäter und stellt jene, von denen sie gut lebt, als Täter, Unterdrücker und Ausbeuter an den Pranger. 

Nein, auch die Konzerne sind nicht die „Guten“. Solche Kategorien taugen ohnehin nicht, um die Strukturen und Gesetzmäßigkeiten von Macht oder die Funktionsweisen von Gesellschaften zu analysieren. Man wünscht sich allerdings, sie hätten nur etwas mehr von der Macht, die ihnen die Linken zuschreiben.

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