
Die Unheilige Allianz zwischen Grünen und Pädophilen
In Das Netzwerk der Kinderschänder – Politik, Macht und Pädophilie beschreibt Autor Werner Reichel, warum Pädophilie im linken Milieu ein strukturelles Problem ist und warum politischer und sexueller Kindesmissbrauch Hand in Hand gehen. Der Text ist ein Auszug aus dem 2024 erschienenem Buch.
In den 1970er Jahren marschieren die Linken durch die Institutionen Richtung Macht. Zuerst erobern die linksalternativen Bewegungen, die sich vordergründig für Umweltschutz, Frieden, Frauenrechte, Abrüstung oder gegen Atomkraft engagieren, mit ihren Demonstrationen und Aktionen die Universitäten und Straßen. Doch sie wollen mehr, wollen ihren Klassenkampf auch in die Volksvertretungen, in die Gemeinderäte, Landtage, den Nationalrat und Regierungen, ins Zentrum staatlicher Macht tragen.

Auftrieb bekommen diese Bewegungen in Österreich vor allem durch die Proteste gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf Ende der 1970er und den geplanten Bau des Donaukraftwerks Hainburg Mitte der 1980er. Während dieser Zeit entstehen aus diesen Initiativen, Gruppen und Bündnissen die ersten grünen Wahllisten und Parteien. Diese neuen linksalternativen Parteien sind ein Sammelbecken für Kommunisten, Anarchisten, Maoisten und andere linksextreme Gruppen und Grüppchen. Die extreme Linke hatte erkannt, dass sie mit den sogenannten neuen sozialen Bewegungen ihre nicht mehrheitsfähigen politischen Ziele und marxistische Utopien erfolgreicher umsetzen konnten als mit ihren kommunistischen Klein- und Kleinstgruppen im studentischen Milieu. Die Öko- und Friedensbewegung wurde von ihnen unterwandert. Der Chefredakteur der „Zeit“ Giovanni di Lorenzo: „Es ist vermutlich kein Zufall, dass sich unter ihnen [den Grünen A.d.V.] ehemalige oder gescheiterte Linksextremisten wiederfanden, von Rudi Dutschke über Antje Vollmer und Jürgen Trittin bis zum heutigen Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann. Wie dieser waren einige vorher in K-Gruppen aktiv und hatten sich damit abgefunden, dass die Übernahme der Macht zum Beispiel über den Kommunistischen Bund Westdeutschlands oder die Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten eher unwahrscheinlich war, jedenfalls zu ihren Lebzeiten.“
Was Lorenzo für Deutschland beschreibt, gilt auch für Österreich. Kommunistische Gruppen und Akteure haben die grüne Bewegung unterwandert, die bürgerlichen Kräfte und jene, die tatsächlich am Umweltschutz interessiert waren, aus der grünen Bewegung gedrängt. Eines der prominentesten Beispiele ist Peter Pilz, der, nachdem er aus dem Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ) wegen „trotzkistischer Abweichung“ ausgeschlossen wurde, seine Politkarriere bei der „Gruppe Revolutionärer Marxisten“ fortsetzte und schließlich zu einer der zentralen Figuren in der grünen Bewegung und später der Partei wurde.
Für Kommunisten wie Pilz waren Umweltschutz- und die Friedensbewegung, die zumindest in Deutschland zum Teil von der DDR gesteuert wurde, nur Mittel zum Zweck, Mittel zur Macht. Franz Floss, ehemaliger Bundesgeschäftsführer der Grünen, schreibt: „Teile der SOAL (der Nachfolgeorganisation der Revolutionären Marxisten, d. A.) arbeiten bei der grünen Alternative mit, weil es hier Möglichkeiten/Ansätze gibt für die Entwicklung eines Protestpotentials.“ Nicht nur Linksradikale erkennen das Potential dieser neuen politischen Bewegung, sondern auch die Pädophilen. Sie wollen diese aufstrebenden politischen Kräfte nutzen, um in deren Gefolge ihre Interessen durchsetzen zu können, um Pädophilie gesellschaftsfähig zu machen, bis hin zur Legalisierung. Die Pädophilen sind vor allem in Deutschland politisch aktiv und teilweise auch erfolgreich. Weshalb in diesem Buch zuerst auf die damaligen Entwicklungen bei unserem deutschen Nachbarn eingegangen wird, weil diese auch auf Österreich ausgestrahlt haben.
Ein Tummelplatz für Pädophile
In Deutschland wurden die Grünen im Jänner 1980 gegründet. In ihrem damaligen Grundsatzprogramm heißt es: „Da die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber der Homosexualität bereits in der Erziehung der Kinder angelegt werden und zum Beispiel im Sexualkundeunterricht Homosexualität wenn überhaupt meist unter dem Thema Perversionen abgehandelt wird, fordern wir eine Sexualerziehung, die Kinder und Jugendliche dazu befähigen soll, ihre Sexualität frei und ohne Ängste zu entwickeln. Heterosexualität, Ehe, Familie dürfen nicht als einzig mögliche Lebensformen dargestellt werden.“
Schon damals gab es Bestrebungen auf höchster Ebene, Kinder möglichst früh in staatlichen Bildungseinrichtungen zu sexualisieren. Für Pädophile ideale Rahmenbedingungen und beste Voraussetzung, um ihre Interessen in den politischen Diskurs einzubringen. Die Grünen wurden zum Tummelplatz für Perverse und Pädophile. Bei einer Mitgliederversammlung der grünen Alternativen Liste (AL) in Berlin im Jahr 1980 stimmten 200 von 300 anwesenden Mitgliedern für die Position, „sich gegen die Kriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen auszusprechen.“
1982 fanden sich im Wahlprogramm der Hamburger Grünen folgende Passage: „Wir treten ein für eine freie, selbstbestimmte ungestörte Entfaltung der kindlichen Sexualität. Jede Form von Schmusen, Kuscheln, Streicheln oder Liebe-Machen hat den positiven Effekt, dass Kinder einen spontanen Umgang mit ihrer Lust lernen, ein unbefangenes Verhältnis zum eigenen Körper und zu dem anderen bekommen.“ Auch im Europa-Programmentwurf der deutschen Grünen aus dem Jahr 1984 wird die Entkriminalisierung von Pädophilie gefordert: „Jede einverständliche (freiwillige) sexuelle Beziehung hat in den Strafgesetzbüchern der europäischen Länder nichts zu suchen. Die Sexualparagraphen schützen nicht das sexuelle Selbstbestimmungsrecht, sondern zerstören es.“ In einer ersten Vorlage der Programmkommission der Grünen in Hessen war 1984 ebenfalls davon die Rede, „das Recht der Kinder auf sexuelle Betätigung“ zu unterstützen.
1985 winkte der Landesparteitag der Grünen in Nordrhein-Westfalen einen Antrag mit 76 zu 53 Stimmen durch, der die Legalisierung von Sex Erwachsener mit Kindern unter 14 forderte, sofern es sich um „einvernehmlichen Sex“ handelt. In einem Antrag, den Hans-Christian Ströbele und Norbert Mann im Jahr 1986 der Bundesversammlung der Grünen in Niedersachsen vorlegten, hieß es: „Wegen einvernehmlicher sexueller Handlungen sind Hunderte von Menschen im Knast oder in der Psychiatrie. Um diesen Zustand ein Ende zu bereiten, fordern die Grünen eine Reform des Sexualstrafrechts, die die sexuelle Selbstbestimmung fördert statt verhindert.“
Es gibt noch unzählige weitere Beispiele, in denen sich die Grünen für Pädosexualität einsetzten und pädosexuelle Verbrechen legalisieren wollten. Allein Autor Michael Grandt hat in seinem Buch „Die Grünen“ über 45 solcher schriftlicher Belege zusammentragen.Das grüne Milieu war vor allem in der ersten Hälfte der 1980er Jahre ein Eldorado für Pädophile und Pädokriminelle: „Alle strafrechtlichen Androhungen und alle moralischen Tabuisierungen auf dem Feld der Sexualität, soweit sie gewaltfreie Handlungen umfassten, standen bei ihnen noch unter dem Generalverdacht, Instrumente konservativer politischer Herrschaft zu sein, und sollten deshalb fallen“, so der Psychiater und Sozialpsychologe Erich Wulff (1926–2010).
Sex mit Kindern soll legalisiert werden
In der Partei und ihrem Umfeld tummelten sich hunderte Perverse. Besonders aktiv bei der politischen Lobbyarbeit für Pädophilie war die Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle (BAG SchwuP). Diese Arbeitsgemeinschaft sprach sich offen für die Legalisierung für Sex von Erwachsenen mit Kindern aus und wurde direkt von den Grünen, konkret der Bundespartei und der Bundestagsfraktion, finanziert.
Die BAG SchwuP gehörte auch dem Arbeitskreis „Recht und Gesellschaft“ der grünen Bundestagsfraktion an und hatte, wie der „Spiegel“schreibt, Einfluss auf die Meinungsbildung der Fraktion. „Auf Rundbriefen der BAG SchwuP, die auch an die Parteizentrale gingen, waren zum Teil leichtbekleidete Knaben abgebildet oder Zeichnungen von nackten Jungen mit Engelsflügeln.“ Kurt Hartmann, ein ehemaliges Mitglied der BAG SchwuP, sagte 2013 dem „Spiegel“: „Die Grünen waren bundespolitisch die einzige Hoffnung für Pädophile.“
Koordinator, also Chef, der grünen Pädo-Lobby war lange Zeit Dieter Fritz Ullmann, ein mehrfach vorbestrafter Kinderschänder. Er saß sechs Mal im Gefängnis, unter anderem wegen Analverkehrs mit einem 7-Jährigen, und er war für die Grünen auf Landes- und Bundesebene aktiv. Ullmann, den die „FAZ“ als „pädokriminellen Cheflobbyisten“ bezeichnete, war einer der aktivsten Pädophilen bei den Grünen. Er forderte unter anderem in schmierigen Publikation die Legalisierung von Kindersex. In einem Themenheft mit dem Titel „Pädosexualität & Gewalt“ ließ er als Redakteur einen Pädophilen zu Wort kommen, der schilderte, wie er Oralverkehr mit einem neunjährigen Jungen gewaltsam erzwungen und sich daran erregt hatte, dass der Kleine Angst vor ihm hatte.
Das linksalternative und grüne Milieu war Anfang der 1980er von Pädophilen durchsetzt. Hier konnten sie unter dem Deckmantel der Kinderrechte, der sexuellen Befreiung und dank der Zusammenarbeit mit Homosexuellengruppen ihre Pläne von der Legalisierung von Sex mit Kindern vorantreiben. Besonders aktiv war diesbezüglich die Nürnberger Indianerkommune. In der 1975 in Heidelberg vom späteren Grünen-Mitglied Uli Reschke gegründeten und ab 1977 in Nürnberg ansässigen links-pädophilen Kommune lebten pädophile Erwachsene mit Kindern, zumeist Ausreißer und Straßenkinder, zusammen. Die Gruppe war auch politisch aktiv und trat bei Veranstaltungen und Parteitagen der Grünen mit ihren Forderungen auf. Die Grünen sahen in der pädophilen Kommune einen „Teil ihres organisatorischen Vor- und Umfelds“, schreiben Franz Walter und Stephan Klecha in ihrer Studie „Die Grünen und die Pädosexualität“.
Pädophilie in Theorie und Praxis
Auch in der linksalternativen Dachsberg-Kommune kam es Anfang der 80er Jahre zu systematischem Kindesmissbrauch. Chef der Pädo-Kommune, die zur Emmaus-Gemeinschaft gehörte, war Hermann Meer, Mitglied des nordrhein-westfälischen Landesvortandes der Grünen. Er verging sich regelmäßig an Kindern. „Prominente Grünen-Politiker besuchten die Lebensgemeinschaft auf dem Dachsberg“, schreibt die „Welt“. „Meer trug seine Pädophilie offen zur Schau. Da wurde kein Geheimnis draus, sondern vielmehr Werbung für gemacht“, so ein ehemaliges Kommunenmitglied. 1983 richteten die Grünen im Tagungszentrum der Kommune einen vom Parteivorstand finanzierten Kinder- und Jugendkongress aus. Sex mit Kindern war das zentrale Thema. Organisator der grünen Pädo-Tagung war Werner Vogel, ebenfalls Mitglied im NRW-Landesvorstand der Grünen.
Zum pädophilen Um- und Vorfeld der Grünen zählten auch die Kinderläden. Die antiautoritäre Kinderladenbewegung entstand im linksalternativen Studentenmilieu der 1960er Jahre. „Die Anerkennung frühkindlicher Sexualität gehörte in der Tat ausdrücklich zum Programm der Kinderladenpädagogik“, so der Historiker Sven Reichardt. Die FDP-Politikerin Dagmar Döring, die in einem linksalternativen Elternhaus aufgewachsen ist und einen Kinderladen besuchte, erzählte über diese Zeit in einem Interview mit der „Zeit“: „Ich musste mir ihren [den der Eltern, d. A.] Geschlechtsverkehr ansehen. Beim Elternabend im Kinderladen haben sich die Väter und Mütter stolz erzählt, wie sie ihre eigene Bürgerlichkeit überwunden haben. Eine Mutter erzählte zum Beispiel, wie ihr Sohn sie unter ihrer Anleitung nackt untersucht hatte. Sie hat ihn einen Stift in die Vagina einführen lassen.“ Auch Daniel Cohn-Bendit arbeitete als Erzieher in einem Kinderladen an der Universität Frankfurt und ließ sich, wie er im Buch „Der große Basar“ beschreibt, von einem Mädchen am geöffneten Hosenlatz streicheln.
Cohn-Bendit war auch Schüler der Odenwaldschule, wo es über Jahrzehnte zu systematischem Kindesmissbrauch kam. Die Schule wurde 1910 vom Reformpädagogen Paul Geheeb im hessischen Ober-Hambach gegründet und galt vor allem unter Gerold Becker, der die Schule von 1972 bis 1985 leitete, als Vorzeigeinstitution der links-liberalen Pädagogik. Becker und sein Umfeld standen der Frankfurter Schule nahe, sie übernahmen deren Theorien für ihre Reformpädagogik. Zudem bezog man sich auf das Konzept des „pädagogischen Eros“. Amelie Fried, ehemalige Odenwaldschülerin, schrieb, dass man „das Ideal der griechischen Knabenliebe bemühte, um den kriminellen Trieben gewissermaßen höhere Weihen zu verleihen.“ Lehrer an der Odenwaldschule war auch Peter Suhrkamp, Gründer des gleichnamigen Verlages, der nahezu alles, was die Vertreter der Frankfurter Schule geschrieben haben, veröffentlichte.
Schulleiter Gerold Becker, der sich über Jahre fast täglich an seinen Schülern verging, war enger Berater des Hessischen Kultusministers Hartmut Holzapfel, leitender Mitarbeiter am Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung des Hessischen Kultusministeriums und Berater der Kammer für Bildung und Erziehung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Erst im Jahr 1999 wurde der Jahrzehnte dauernde systematische Missbrauch an der Schule öffentlich bekannt. Becker, mehrere andere Lehrer und ältere Schüler haben Kinder regelmäßig gequält, misshandelt und missbraucht: „Tägliche sexuelle Übergriffe durch Schulleiter Becker bei seinen Weck- und Duschritualen und regelmäßige Befriedigungsdienste für den Alkoholiker und Musiklehrer Wolfgang Held. Der Deutschlehrer Gerhard Trapp, der sich bei jeder Gelegenheit im Zimmer, auf Ferienreisen und im Schwimmbad an Kindern verging, wurde sogar ein zweites Mal eingestellt, nachdem er die Schule über Nacht verlassen musste, da sich mehr als acht missbrauchte Schüler an den damaligen Schulleiter Schiefer gewandt hatten. Die Opfer des Lehrers Jürgen Kahle berichteten von sadistischem Quälen und Erniedrigungen von Kindern.“ Zumindest 132 Kinder sollen in der Odenwaldschule missbraucht worden sein. Der Haupttäter Gerold Becker, war so wie Helmut Kentler Mitglied in Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Jahrelang hat der DGfE, der wichtigste deutsche Spitzenverband der Erziehungswissenschaft weggesehen, wenn es um sexualisierte Gewalt in den eigenen Reihen ging, und die Täter dadurch geschützt“, zu diesem Schluss kam eine Studie des Instituts für Konfliktforschung, die 2022 veröffentlicht wurde.
Es gibt noch unzählige Gruppen, Initiativen und Verbände aus dem grün-linken Umfeld in Deutschland, in denen Pädophilie geduldet, propagiert und/oder praktiziert wurde, es würde aber den Rahmen dieses Kapitels sprengen, sie hier alle aufzulisten.
Pädo-Sumpf bis in höchste grüne Kreise
Nicht nur an der Parteibasis und im Umfeld der Grünen tummelten sich Pädophile, ihr Einfluss reichte bis an die Parteispitze. Auch einige grüne Politstars und Spitzenpolitiker hatten ein äußerst problematisches Verhältnis zur Pädophilie. Zu ihnen gehörte Volker Beck, der 23 Jahre lang, von 1994 bis 2017, Mitglied des Deutschen Bundestages und auch Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen war. Dass sich Beck offen für Pädophilie einsetzte, hat ihm nie geschadet, erst eine Drogenaffäre setze seiner Politkarriere ein Ende. Beck war bei der bereits erwähnten BAG SchwuP aktiv, die sich offen für Pädophilie einsetzte. Für das 1987 erschienene Buch „Der pädosexuelle Komplex – Handbuch für Betroffene und ihre Gegner“ schrieb Beck einen Aufsatz mit dem Titel „Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik.“
Darin spricht es sich offen für die Legalisierung von Kindersex aus: „Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustands ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich, nicht zuletzt, weil sie im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird.“
Damals gehörten solche Positionen mehr oder weniger zur Parteilinie, kaum ein Grüner stieß sich an solchen Forderungen. Im Jahr 2007, auf diese Passagen angesprochen, behauptete Beck „[…] der damalige Abdruck war nicht autorisiert und im Sinn durch eine freie Redigierung vom Herausgeber verfälscht.“ Eine glatte Lüge, wie der „Spiegel“, der das Originalmanuskript ausfindig machen konnte, aufdeckte und schrieb, Beck habe „die Öffentlichkeit offenbar über Jahre getäuscht“.
Zwei Jahre nachdem Beck Straffreiheit für Sex mit Kindern forderte, machte er – zumindest für die Öffentlichkeit – eine Kehrtwende und distanzierte sich von der Forderung nach Legalisierung von Pädophilie, „wie sie von Teilen der Schwulenbewegung diskutiert wird“. Becks sexuellen und politischen U-Turn kommentierte Jürgen Trittin in einem Interview mit der „Welt“ so: „Das war im Wesentlichen das Verdienst von Volker Beck, der die grüne Schwulenpolitik von pädophilen Einflüssen befreit hat.“ Trittin, ehemaliger Bundesumweltminister, gibt damit offen zu, was die Schwulenbewegung gerne abstreitet, nämlich, dass sie unter dem Einfluss von Pädophilen stand.
Auch Trittin selbst steckte tief im grünen Pädo-Sumpf. Er war 1981 für ein Kommunalwahlprogramm mit pädophilen Zielen mitverantwortlich. Trittin hatte als Stadtratskandidat in Göttingen das Programm der dortigen Alternativen Grünen Initiativen Liste (AGIL) presserechtlich verantwortet. In diesem Programm wurde, wie Anfang der 1980er bei den Grünen üblich, dafür geworben, „gewaltfreie“ sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen straffrei zu stellen.
Cohn-Bendits pädophile Ansagen
Ebenfalls mit pädophilen Äußerungen ist einer der ersten Stars der Grünen, Daniel Cohn-Bendit, aufgefallen. Er war bei den Grünen von Anfang an dabei, engagierte sich Ende der 1970er bei der erst im Entstehen begriffenen Partei. Cohn-Bendit saß rund 20 Jahre lang (1994-2014) für die Grünen im Europäischen Parlament und war beliebter Gast in deutschen und französischen TV-Talkshows. Was von seiner politischen Arbeit und Karriere geblieben ist, ist vor allem ein Aufsatz, den er im Alter von 30 Jahren in dem Buch „Der große Basar“ veröffentlicht hatte. Das Buch erschien im einschlägigen Münchner Trikont-Verlag, der in Sachen Pädophilie besonders umtriebig war. Darin beschreibt der „rote Dany“ seine Erfahrungen in einem Frankfurter Kinderladen. Dass in der Kinderladenbewegung die Sexualisierung von Kindern zu den pädagogischen Zielen gehörte, wurde in diesem Kapitel bereits beschrieben. Wie das in der Praxis ausgesehen hat, beschreibt Cohn-Bendit in dem Buch im Kapitel „Little Big Men“: „Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen.“
An anderer Stelle heißt es. „Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: ‚Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?‘ Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt.“
Diese Textstellen zeigen, dass sich Cohn-Bendit des Machtgefälles und des Abhängigkeitsverhältnisses bewusst war, er hat es dennoch schamlos ausgenutzt und seine perversen Neigungen und seinen Lustgewinn mit politisch-emanzipatorischen, pädagogischen Phrasen verbrämt. Ein Jahr später, 1992, sagt Cohn-Bendit im französischen TV: „Wissen Sie, die Sexualität eines Kindes ist etwas absolut Fantastisches. Wissen Sie, wenn ein kleines fünfjähriges Mädchen beginnt sie auszuziehen, ist das großartig. Es ist großartig, weil es ein Spiel ist, ein wahnsinnig erotisches Spiel.“

2001 veröffentlichte Autorin Bettina Röhl diese Textstelle und löste damit einen mittelgroßen Skandal aus. Justizminister Klaus Kinkel (FDP) kritisierte Cohn-Bendit und beschuldigt ihn der Pädophilie. Dieser gab sich empört und inszenierte sich als Opfer einer Verleumdungskampagne. Er schrieb einen offenen Brief an Kinkel: „Sie gehen von der Annahme aus, dass ich in irgendeiner Weise sexuellen Missbrauch an Kindern begangen habe, und Sie formulieren diesen ungeheuerlichen Vorwurf öffentlich ohne Fragezeichen. Das empört mich zutiefst, da ein solcher sexueller Missbrauch niemals stattgefunden hat.“
Das nennt man Chuzpe: Cohn-Bendit, der einen solchen Missbrauch selbst beschrieben hatte, spricht von einem „ungeheuerlichen Vorwurf“. Auch 2013, als Cohn-Bendits Aussagen im Buch „Der große Basar“ im Zuge der Aufarbeitung der pädophilen Verstrickungen der Grünen in den 1980ern noch einmal öffentlich diskutiert wurden, behauptet er, diese Textstellen seien eine „Kolportage aus Fiktion und Erlebtem“ gewesen.
In einem Verfahren würden solche Aussagen wohl als Schutzbehauptungen gewertet werden, doch zu einem solchen kommt es nie, Cohn-Bendits fragwürdige Vergangenheit hat für ihn keine negativen Folgen. Er zeigte auch kein Schuldbewusstsein, seine Äußerungen stellte er als dem damaligen Zeitgeist geschuldete Provokationen dar. Eine Erklärung, die die Linke gerne glauben wollte. Die Schilderungen hätte Cohn-Bendit nur „deshalb in Umlauf gebracht, um sich im Stile des haltlosen Provokateurs gegen die spießige Sexualfeindlichkeit in Szene zu setzen“, behauptete etwa der linke Historiker Sven Reichardt.
Es war also nur Spaß, nur eine Provokation, um die Spießer zu ärgern, die dieses schmierige Kindersex-Buch allerdings nie gelesen haben. Es wurde schließlich für Cohn-Bendits links-alternatives Milieu herausgegeben und in diesem hat sich damals kaum jemand über Sex mit Kindern erregt, außer vielleicht im sexuellen Sinn. Eckhard Stratmann-Mertens, Mitbegründer der Grünen und Weggefährte von Cohn-Bendit, glaubt ihm „kein Wort, wenn er seine Äußerungen zum Sex mit Kindern heute als Provokation, als reine Theorie hinstellt.“
Wohl aus gutem Grund. 2021 wird der in Frankreich bekannte und renommierte Politologe und Linksintellektuelle Oliver Duhamel von seiner Stieftochter Camille Kouchner beschuldigt, sich an ihrem Zwillingsbruder vergangen zu haben. Er soll den damals 13-Jährigen zum Oralsex gezwungen haben.
Duhamel, Spross einer angesehen französischen Familie, sozialistischer EU-Parlamentarier, TV-Star und einer der bekanntesten Gesichter der Pariser Intelligenzija, der unter anderem auch im politisch äußerst einflussreichen Club de Siecle Mitglied war, gestand den Missbrauch und legte alle öffentlichen Funktionen zurück. Zu einem Prozess ist es aufgrund der Verjährung der Taten nicht gekommen. Cohn-Bendit und Duhamel sind gut Bekannte, sie haben auch ein Buch gemeinsam geschrieben. Ob Cohn-Bendit auch bei den großen Partys des Ehepaars Duhamel teilgenommen hat, bei denen die Gäste nackt herumliefen, ist nicht bekannt. Die Freunde Cohn-Bendit und Duhamel zeigen, wie tief das linke Milieu im Pädophilensumpf steckt. Zudem wird bekannt, dass Cohn-Bendit sich nicht nur in „Der große Basar “ pädophil geäußert hatte. Er war Ende der 1970er der presserechtlich Zuständige für die linksextreme Zeitschrift „Pflasterstrand“, die immer wieder abstoßende Texte mit pädophilen Inhalten veröffentlichte. „Letztes Jahr hat mich ein 6-jähriges Genossenmädchen verführt“, hieß es etwa 1978. Zwei Jahre später wird in dem schmierigen Blatt über „Abschussquoten von Kindern“ räsoniert: „Für alle Altersstufen von Mai bis Juni (Regenerationszeit), für ein- bis dreijährige gilt die Schonzeit während der ganzen ersten Jahreshälfte…Das zulässige Höchstabschussalter wurde im Vergleich zu den Vorjahren (vor dem Jahr des Kindes) um zwei Jahre auf vierzehn Jahre gesenkt.“
Künast findet „gewaltfreie“ Pädophilie okay
Als im Zuge der Debatte um die Vergangenheit der Grünen die Parteispitze versucht, den Einfluss der Pädophilen auf die Partei in den 1980ern klein zu reden, widersprach Cohn-Bendit: „Sie müssen sich nur die Anträge zur Altersfreigabe beim Sex mit Erwachsenen ansehen. Das war bei den Grünen Mainstream.“ Wie sehr das damals Mainstream war, zeigte die Debatte im Berliner Abgeordnetenhaus im Jahr 1986. Zu dieser Zeit saß Renate Künast, spätere grüne Bundesumweltministerin, im Berliner Landesparlament. Während eine grüne Abgeordnete über häusliche Gewalt sprach, stellte ein CDU-Abgeordneter die Zwischenfrage, wie die Rednerin zu einem Beschluss der Grünen in Nordrhein-Westfalen stehe, der fordere, Strafandrohungen wegen sexueller Handlungen an Kindern aufzuheben. Statt der Rednerin rief laut Protokoll Renate Künast dazwischen: „Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!“
Auch Künast vertrat damals also die Meinung, dass es gewaltfreien, sprich einvernehmlichen Sex zwischen Kindern und Erwachsenen geben könne. Künasts Zwischenruf klingt, als wär Sex zwischen Erwachsenen und Kindern akzeptabel, wenn keine Gewalt im Spiel ist, was beim Sex von Erwachsenen mit Kindern per se nicht möglich ist. Der Sozialwissenschaftler Stephan Klecha: „Frau Künast deutete mit ihrem Zwischenruf an, welche Gesamtakzeptanz das Thema Mitte der 80er-Jahre bei der grünen Partei hatte.“
Auch als im Jahr 2013 die pädophile Vergangenheit der Grünen auf Druck einiger bürgerlicher Medien zumindest oberflächlich aufgearbeitet werden musste, sie dazu gezwungen wurden, versuchten Künast, Trittin und andere grüne Spitzenpolitiker die damals eindeutige grüne Positionierung zu Pädophile als Minderheitenmeinung darzustellen. Eine Partei, die sich selbst auf ein besonders hohes moralisches Podest stellt und vor dort über die politischen Mitbewerber urteilt, die andere Parteien und Institutionen wie etwa die Kirche besonders streng und kritisch betrachtet, zeigte bei der Beschäftigung mit ihrer eigenen dunklen Vergangenheit großen „Unwillen“, wie der Soziologe Gerhard Amendt schreibt.
Verdrängung und Verleugnung
An einer ehrlichen Aufarbeitung war die Partei nicht interessiert, die sich bis heute als sauber, integer, idealistisch und den politischen Mitbewerbern als moralisch überlegen inszeniert. Sie zeigte in dieser Frage, bei diesem moralischen Lackmustest, wie verkommen und skrupellos sie tatsächlich ist, mit welcher Selbstverständlichkeit sie selbst schwerste Verbrechen achselzuckend beiseite wischt. All ihre halbherzigen Distanzierungen und pro forma-Entschuldigungen, die sie zumeist im selben Atemzug wieder relativierten, waren für alle erkennbar unglaubwürdig. Man wollte nicht einmal so tun, als ob man Mitleid mit seinen Opfern oder ein schlechtes Gewissen hätte. Die Grünen in Deutschland lehnten es ab, die Verantwortung für das Leid, welches man verursacht hatte, zu übernehmen und daraus entsprechende Lehren und Konsequenzen zu ziehen, obwohl viele Grüne selbst Täter waren oder mit ihrer Politik die Rahmenbedingungen geschaffen hatten, die diesen Missbrauch im großen Stil erst ermöglicht haben. Das fehlende Unrechtsbewusstsein und die mangelnde Bereitschaft, sich mit diesem dunklen Kapitel der Parteigeschichte kritisch zu beschäftigen, zeigt: Das war kein politischer Betriebsunfall, die Sexualisierung von Kindern in Theorie und Praxis war und ist Teil grün-linker Politik. Zumal die Grünen in der Jetztzeit das fortsetzen bzw. vorantreiben, was sie in den 1980ern in Kooperation mit den Pädophilen begonnen hatten. Mit dem Unterschied, dass man jetzt mit einer neuen Kommunikationsstrategie und neuem Vokabular noch offensiver vorgeht. Mehr dazu im Kapitel 8. Amendt erklärt das unter anderem mit dem „erschreckenden Mangel an Empathie für Kinder“. Er spricht damit an, was im ersten Kapitel dieses Buches ausgeführt worden ist, dass Kinder für linke Ideologen primär politische Knetmasse sind. Auch Amendt spricht von der „Instrumentalisierung von Kindern für erwachsene Sexualinteressen“.
Pädophile Bestrebungen auch in Österreich
Während sich die Grünen in Deutschland zumindest der Form halber und floskelhaft für ihre pädophile Vergangenheit entschuldigt und von ihr distanziert haben, hat es in Österreich weder eine Aufarbeitung noch eine entsprechende Selbstkritik der Grünen und des linksalternativen Milieus gegeben. Nicht, weil es nichts zu distanzieren oder entschuldigen gegeben hätte, sondern weil es den Grünen hierzulande aufgrund der besonders engen Verfilzung mit der linkslastigen Medienlandschaft gelang, dieses Thema bis heute von der Öffentlichkeit fernzuhalten. Die mehrheitlich grünaffinen Journalisten Österreichs zeigten und zeigen nur wenig Interesse an den verwesenden Leichen im grünen Polit-Keller. Über Verfehlungen ihrer grünlinken Gesinnungsgenossen berichten sie nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, weil die Informanten über andere Kanäle wie die sozialen Medien längst an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Linke Medien wie der ORF, „Falter“ oder „Standard“ sind nicht an Investigativjournalismus und der Aufdeckung von Skandalen, Verbrechen und Missständen im Umfeld der Grünen interessiert. In dieser medialen Komfortzone können die Grünen seit Jahrzehnten Politik und Karriere machen. Sie werden in ihrer Politik, ihren Entscheidungen und Haltungen von den Medien konsequent bestätigt und selten kritisiert. Es gibt für sie also keinen Grund, sich mit ihrer Vergangenheit kritisch auseinanderzusetzen, sie gar zu „bewältigen“, wie das die Grünen von anderen gesellschaftlichen Gruppen und politischen Kräften gerne einfordern. Man gehört schließlich zu den Guten und steht auf der richtige Seite der Geschichte, davon ist man zutiefst überzeugt. Es gibt aus ihrer verqueren Sicht weder Grund noch Anlass zur kritischen Selbstreflexion und Retrospektive.

Aber auch die österreichische Grünbewegung hat in Sachen Pädophilie ihre Leichen im Keller, sie ignoriert sie nur konsequenter als ihr deutschen Nachbarn und wird dabei von ihren Freunden in Medien, Kultur, Wissenschaft und Justiz unterstützt, sprich nicht unter Druck gesetzt. Zu eng ist die Vernetzung, zu ähnlich die ideologische Basis und zu groß die Sympathien füreinander. Weil sich weder die Grünen noch die Medien für dieses dunkle Kapitel der Parteigeschichte interessieren und es nie wirklich thematisiert worden ist, ist der Eindruck in der Öffentlichkeit entstanden, dass die Grünen in Österreich diesbezüglich eine reine Weste hätten. Weit gefehlt.
Die grüne und linksalternative Bewegung in Österreich unterscheidet sich in Theorie und Praxis nicht wesentlich von jener in Deutschland, das betrifft auch die Bestrebungen zur Legalisierung von Kindersex. Auch in Österreich hat es sie geben. Der Autor dies Buches hat bereits im Jahr 2013, als in Deutschland das Thema medial diskutiert wurde, in der Vergangenheit der grünen Bewegung in Österreich geforscht und ist fündig geworden. Die Alternative Liste Wien (ALW), eine Vorgängerpartei der Grünen, hat in ihrem vom Plenum beschlossenem „Programm zur Sexualität“, die Legalisierung von Pädophilie gefordert: „Es gibt keine Befreiung ohne Befreiung der Sexualität.“ Das schließt auch Kinder jeden Alters mit ein: „Wir treten ein für das Recht eines/r jeden auf Homosexualität, auf die freie und selbstbestimmte Verbindung zwischen jedem/jeder und jedem/jeder, unabhängig von Geschlecht und Alter und frei von sonstigen Regeln und Einschränkungen.“ Denn, so steht es im ALW-Programm. „Wir wenden uns […] gegen den Mythos von der Asexualität der Kinder.“
Weiter heißt es:
„Noch immer existieren in Österreich diskriminierende Gesetze gegen sexuelle Kommunikation der Kinder mit Erwachsenen:
§ 206 Beischlaf mit einer unmündigen Person
§ 207 Unzucht mit Unmündigen
WIR VERLANGEN: Die sofortige und ersatzlose Streichung aller Gesetze, die die Einschränkung, Reglementierung oder diskriminierende Unterdrückung der Sexualität bedeuten. In Handlungen sexueller Kommunikation, die dem freien Einverständnis aller Beteiligten (also auch der Kinder) entspringen, darf kein demokratischer Gesetzgeber sich einmischen […].“
Was die ALW als diskriminierendes Gesetz und was sie unter sexueller Kommunikation mit Kindern verstanden hat, verdeutlicht § 206 des Strafgesetzbuches: „Wer mit einer unmündigen Person den außerehelichen Beischlaf unternimmt, ist mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen.“ Die Forderungen nach legalem Kindersex wurden, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, unter dem Vorwand der sexuellen Befreiung der Kinder erhoben. Schließlich sei die Asexualität der Kinder nur ein Mythos, heißt es im ALW-Programm. Deshalb setzte man sich „gegen die Beschneidung elementarster Persönlichkeitsrechte der Kinder, also auch des Rechts auf selbstbestimmte Sexualität“ ein. Mit pseudoemanzipatorischen und revolutionären Phrasen versuchte man die widerlichen Bedürfnisse und Forderungen pädophiler Gruppen zu tarnen.

Dass auch die ALW Pädosexualität entkriminalisieren wollte, publizierte der Autor dieses Buches am 13. Juni 2013 auf der liberalen deutschen Nachrichteseite „Die Achse des Guten“. Ein Umstand, den die österreichische Presse nicht vollständig ignorieren konnte. Man sah sich gezwungen, zumindest in kurzen Artikeln auf den hinteren Zeitungsseiten darauf einzugehen. Das Nachrichtenmagazin „Profil“ und der „Standard“ kamen ihrer lästigen journalistischen Pflicht nach, indem sie jeweils einen kurzen und verharmlosenden Text veröffentlichen, in dem im Wesentlichen nur stand, was ohnehin nicht mehr zu leugnen war, angereichert mit vielen Relativierungen. Die beiden selbsternannten „Qualitätsblätter“ recherchierten selbstredend nicht in die Tiefe und sahen den Text des Autors nicht, wie von diesem intendiert, als Anstoß, sich mit diesem dunklen Kapitel der Grünen journalistisch intensiver auseinanderzusetzen.
Nur keine Wellen
Das „Profil“ schrieb: „Viele ALW-Aktivisten beendeten damals ihr Engagement. Manch pragmatischer Vertreter wechselte zu den Wiener Grünen. Der prominenteste: Thomas Prader. Der Rechtsanwalt war von 1995 bis 1998 sogar Parteichef der Grünen in Wien. 1983 hatte der heute 59-jährige Prader bei der Gemeinderatswahl für die ALW kandidiert. An die programmatische Forderung seiner damaligen Partei, Sex mit Kindern zu legalisieren, kann sich Prader gegenüber ‚Profil‘ nicht erinnern: Das war zu keinem Zeitpunkt ein Thema. Zusatz: Und falls doch, hätte es eine überwältigende Mehrheit abgelehnt.“

Prader weiß es also nicht mehr so genau, und falls es so gewesen sein sollte, hätte es eine Mehrheit abgelehnt. Das „Profil“ und die anderen grünaffinen Medien gaben sich mit solchen dürren Aussagen zufrieden, niemand bohrte und forschte nach. Man wollte, so wie die damals Beteiligten, die Sache möglichst schnell vom Tisch haben. Auch die deutschen Grünen hatten 2013 Gedächtnislücken und mauerten. Die deutschen Medien ließen sie damit aber nicht durchkommen: Stephan Klecha, Mitautor der Studie „Die Grünen und die Pädosexualität“: „Sie negierten die Existenz solcher Beschlüsse, hielten sie gar für undenkbar. Doch schon die erste Durchsicht von Archivunterlagen offenbarte eine scheinbar breit geführte Debatte, welche die Grünen sowie ihr gesellschaftliches Vor- und Umfeld geradezu durchzog.“
Diese Mühe hat sich noch kein heimischer Mainstreamjournalist gemacht. Dabei scheint die Sache recht klar zu sein: Das ALW-Programm wurde, Praders Aussagen hin oder her, beschlossen. In der Zeitschrift der ALW, in „Netzwerk“, steht es schwarz auf weiß: „Das Programm der ALW zur Sexualität ist das erste im Plenum beschlossene Programmteil der ALW […].“

Die Historikerin Sonja Matter schreibt über die Entstehung des ALW-Programmes zur Sexualität: „In der Netzwerk Zeitung wurde dabei nicht offengelegt, wer für das ‚Programm der ALW zur Sexualität‘ prägend war. Vermerkt wurde lediglich, dass es den ‚AL-Aktivisten und Freunden‘ in einer Veranstaltung in der Rosa Lila Villa, dem Zentrum der Schwulen und Lesbenbewegung in Wien, zur Diskussion vorgelegt werden sollte.“
Doch die linken Medien wollten die Grünen nicht in Verlegenheit bringen, man ließ sie mit ihrem Gedächtnisschwund durchkommen, ein paar belanglose, verharmlosende Meldungen in den Zeitungen, das war‘s. Nur nicht recherchieren, es könnten noch mehr Leichen im grünen Keller gefunden werden. Schließlich hackt eine grüne Medienkrähe einer grünen Polit-Krähe kein Auge aus. Es ist dasselbe Muster wie bei den Wiener Kinderheimen: Es gibt zwar viele Opfer bzw. fragwürdige Bestrebungen, aber keine Täter bzw. Verantwortlichen. Obwohl das lange zurückliegt, die meisten der damals Aktiven ihre politischen und beruflichen Karrieren längst beendet haben, ist man nicht willens, sich ernsthaft mit der Problematik auseinanderzusetzen. Mit der Weigerung sich kritisch mit diesem dunklen Kapitel zu beschäftigen, bereitet man den Boden dafür, dass es immer wieder zu solchen Verbrechen an Kindern und zu politischen Fehlentwicklungen kommen kann. Dabei bräuchten die Journalisten, Politikwissenschaftler, Zeithistoriker und andere sogenannte Experten gar nicht tief zu graben, um die dunklen Flecken in der Vergangenheit der grünen und linksalternativen Bewegung zu finden. Dieses Milieu hat sich nicht wesentlich von jenem in Deutschland unterschieden, auch was die Pädosexualität betrifft. Und man hatte, so wie die Genossen aus dem Norden, ebenfalls ein großes Mitteilungsbedürfnis und einen enormen Geltungsdrang. Die grüne Bewegung hat ihre Ideen und Forderungen ja nicht im stillen Kämmerlein diskutiert und erhoben, sondern via Zeitschiften, Broschüren, Bücher, Flugblätter, bei Diskussionen, Parteitagen etc. erhoben. Die Dokumente dazu finden sich zwar nicht im Internet, aber in Archiven und Bibliotheken. Wer in diese Richtung recherchiert, wird rasch fündig. Etwa, dass die Mitglieder der ALW in den frühen 1980er Jahren eng mit der Homosexuellenbewegung zusammenarbeitet und einen „Arbeitskreis Homosexualität“ eingesetzt hatten, dem auch Mitglieder der Homosexuellen-Initiative (HOSI) angehörten.
Das ALW-Programm zur Sexualität war ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit, denn die HOSI, die 1979 gegründet worden war, hatte in ihrem 1982 formulierten Programm die Entkriminalisierung von Pädophilie gefordert. Das ALW-Programm baute darauf auf und erweiterte die Forderungen sogar noch. So wie auch die ALW, setzte sich die HOSI für „das Recht eines jeden auf Homosexualität […] unabhängig von Geschlecht und Alter und „frei sonstigen Regeln und Einschränkungen“ ein.
Homosexuelle und Pädophile
Bereits im Jahr 1980 kritisierten die HOSI und zahlreiche linke bis linksradikale Gruppen, Initiativen und Medien die „Unterdrückung der Kinder“ und forderten ihr Recht auf „selbstbestimmte Sexualität“. Diese Forderung findet sich in einem Manifest mit dem Titel „Für eine neue Liebesunordnung“. Unterzeichnet haben dieses Manifest unter anderem: das linke Wochenblatt „Falter“, die „Arena-Stadtzeitung“, die HOSI, die Lesbengruppe Wien, das Frauenzentrum und zahlreiche andere Gruppen aus dem linksalternativen, linksextremen und grünen Spektrum.
Das zeigt, wie verbreitet damals die Forderungen nach Straffreiheit für Kinderschänder auch in Österreich war, wie sehr dieses Milieu aufgrund ihrer ideologischen Verortung und politischen Ansichten eine Affinität zu Kindesmissbrauch hatte, wie selbstverständlich das in den frühen 1980ern war. 1988 gab die HOSI eine Broschüre mit dem programmatischen Titel „JUGENDverFÜHRER“ heraus. Dieses Machwerk strotzt nur so vor Anspielungen auf die Legalisierung von Kindersex.

In der Broschüre werden die jungen Schwulen gefragt: „Wußtest du, daß?
… es in den Niederlanden von 1798-1886 überhaupt kein Schutzalter gab und es nur eingeführt wurde, weil andere Länder es auch haben?
… das Verbot sexueller Beziehungen von Erwachsenen zu Kindern oder Jugendlichen eine Erfindung der letzten zwei- bis dreihundert Jahre ist?
… in vielen Gesellschaften ein Junge eine Beziehung zu einem anderen Burschen eingehen mußte, um damit erst zu ‚einem Mann‘ zu werden.“
In dem Heft bekommen die Jungen auch gute Tipps: „Sex heißt hier immer: Berührung der Geschlechtsteile (Schwanz und Hoden, Scheide und Brust). Zungenküsse, Streicheln, Schlecken etc. außerhalb dieses Bereiches ist immer alles erlaubt, egal welches Alter.“
Die Historikerin Sonja Matter schreibt: „Im Bestreben, die diskriminierenden Bestimmungen zum sexuellen Schutzalter für homosexuelle Beziehungen abzuschaffen, fand teilweise ein Schulterschluss zwischen der Homosexuellen- und der ‚Pädophilen‘-Bewegung‘ statt. Das gilt insbesondere für die Schwulenbewegung in den Niederlanden und Deutschland, aber auch –in geringerem Ausmaß – für Österreich.
So kam es immer wieder zur Solidarisierung mit Aktivisten der Pädophilenbewegung in der Zeitschrift der HOSI, den „Lambda Nachrichten“. 1980 äußerten sich die „Lambda-Nachrichten“, wie die Historikerin Mattes schreibt, „kritisch gegen die Strafanzeige, die in Großbritannien gegen Mitglieder des ‚Paedophile Information Exchange (PIE)‘ erfolgte.“
Zudem finden sich Ende der 1980er Jahre„Artikel, die Vorstöße in den Niederlanden wohlwollend beurteilten, welche die Herabsetzung des sexuellen Schutzalters auf zwölf Jahre bzw. eine gänzliche Aufhebung eines Schutzalters anstrebten.“ Zudem wurden in den „Lambda-Nachrichten“ Inserate, „in denen u. a. Video-Verleiher ihre kinderpornographischen Produkte anpreisen konnten“ veröffentlicht. Mattes kommt zu dem Schluss, „dass Teile der Autoren- bzw. Herausgeberschaft der ‚Lambda-Nachrichten‘ Pädosexualität als wenig problematisch einstufte.“
Die HOSI ist auch Mitglied der ILGA, der International Lesbian and Gay Association. Der ILGA gehörten lange Zeit auch Pädophilenbewegungen an. Erst als 1993 die amerikanische Organisation „The Report“ die Öffentlichkeit auf die Pädo-Verbindungen der ILGA aufmerksam machte, führte das zu Diskussionen innerhalb der ILGA. Zumal die US-Vertretung bei der UNO schrieb, man hätte nie der Gewährung eines NGO-Status der ILGA zugestimmt, hätte man gewusst, dass der ILGA Pädophilengruppen angehören.
„Lambda-Nachrichten“-Chefredakteur Kurt Krickler warnte in seinem Blatt: „Pädo-Diskussion könnte ILGA spalten“. Erst 1994 wurden auf internationalen Druck die drei Pädophilenbewegungen NAMBLA, Project Truth/Free will aus den USA und Vereniging Martijn aus den Niederlanden ausgeschlossen. All das hinderte die Grünen aber nicht daran, der HOSI ein Denkmal im 5. Bezirk in Wien setzen zu lassen: „Margareten hat eine reiche LGBTIQ+ Geschichte, nur ist das im öffentlichen Raum kaum sichtbar. Das Haus in der Margaretenstraße 99 ist z. B. das Gründungshaus der Homosexuellen Initiative Wien (HOSI) und somit ein geschichtsträchtiger und wichtiger Ort. An diese Geschichte erinnert vor Ort aber leider nichts. Damit das anders wird, haben wir in der Bezirksvertretungssitzung am 13. Dezember 2022 angeregt, eine Gedenktafel oder ein anderes Denkmal im öffentlichen Raum vor dem Gründungshaus der HOSI anzubringen. Außerdem soll ein Ampelpärchen an der Fußgänger:innenampel an der Kreuzung Margaretenstraße – Ramperstorffergasse angebracht werden.“
Jetzt hat die HOSI ein Denkmal in Wien. Das Engagement für Pädophilie hat man einfach vergessen. Davon will man heute nichts mehr wissen, keiner kann und will sich mehr daran erinnern. Die Schwulenbewegung spielte den Einfluss, den die Pädophilen in den 80er Jahren auf sie hatte, herunter, gibt den Ahnungslosen, dabei gibt selbst das deutsche Schwulenportal im Internet queer.de zu: „Pädosexuelle Aktivisten waren im letzten Jahrhundert noch in Teilen der schwulen Community akzeptiert worden, […].“ Stephan Klecha: Die Pädophilen stilisierten sich zu Opfern der sozialen Verhältnisse, „worüber sie die Solidarität der Schwulenbewegung einforderten und auch in Teilen erhielten“.
Kinderladenpädagogik auch in Österreich
Auch die bereits beschriebene Kinderladenbewegung aus Deutschland strahlte nach Österreich aus. Im Jahr 1969 wurde nach ihrem Vorbild das „Wiener Kinderkollektiv“ gegründet. Eine der Initiatorinnen, Karin Spielhofer, die das Erziehungssystem der DDR lobte, beschrieb, worum es bei dem Konzept geht: „Die Erfahrung hat gelehrt, daß das Aufbrechen der Kleinfamiliensituation auch unter den derzeitigen Bedingungen den Kindern günstigere Entwicklungsbedingungen verschafft, da durch die Abstützung, die die Kinder im Kinderkollektiv erhalten, ihre Abhängigkeit von den Eltern reduziert wird.“
Es geht auch im Wiener Kinderkollektiv um die Sexualisierung der unter 6-Jährigen: „Auf diese bevorzugtesten [sic] Personen [die Eltern, d. A.] projiziert das 3-5-jährige Kind auch seine erotisch-sexuellen Bedürfnisse. Der Befriedigung dieser Bedürfnisse stellen sich jedoch das generelle bürgerliche Sexualtabu, das gesellschaftlich vorgegebene Inzestverbot und die autoritäre Auffassung von der elterlichen Funktion entgegen. Das Kleinkind darf keine sexuellen Beziehungen zum gegengeschlechtlichen Elternteil aufnehmen, es wird aber auch bestraft, wenn es bei sexuellen Spielen mit Kindern ertappt wird. Die Ausweichmöglichkeiten im Kinderkollektiv befreien das Kind jedoch von dem Druck, alle seine Bedürfnisse in der Familie befriedigen oder sie verdrängen zu müssen und schaffen daher freiere Entwicklungsbedingungen.“
Im Wiener Kinderkollektiv ging es also richtig zur Sache, selbst das Inzestverbot wurde von den linken Pädagoginnen in Frage gestellt. Auch in diesem Bereich wäre eine kritische historische Aufarbeitung dringend geboten.
Der Sexonkel der Nation
Die USA hatten Alfred Kinsey, Deutschland Helmuth Kentler und auch Österreich hatte seinen linken „Sexpapst“, einen „Sexonkel der Nation“, der in den Medien Dauergast war, den Bürgern die Sexualität erklärte und auch ein Herz für Pädophile hatte. Er hieß Ernest Bornemann. Der in Berlin geborene Bornemann war Jazzkritiker, Filmemacher und Fernsehmanager, bevor er in den 1970ern und 1980ern als Sexualforscher bekannt wurde. Ab 1970 lebt er in Oberösterreich und hielt Vorlesungen an der Universität Salzburg. 1979 gründete er die Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung, welcher er bis 1985 vorstand.
Auch Bornemann wollte, wie damals fast alle Linken, das Kind befreien und veröffentlichte ein dreibändiges Werk mit eben diesen Titel: „Befreiung des Kindes“. Eine Rezensentin schrieb über das Werk, der Autor „versuche Kindern zu ihrem Recht auf sexuell sinnliches Erleben zu verhelfen“. Bornemann wollte die Unterdrückung der kindlichen Sexualität nicht mehr als Bedingung für die Entstehung von Kultur ansehen. „Bornemann hat die Kinder bei seinen Studien als furchtlose Wesen erlebt. Mädchen wie Jungen. Er hielt sie daher nicht nur in ihrer Sexualität miteinander, sondern auch im Verhältnis zu Erwachsenen, für äußerst selbstbewusste Akteur:innen und konnte nicht verstehen, wie man die Sexualität von Kindern auf einen Missbrauch durch Erwachsene reduzieren konnte“ schreibt der Zeithistoriker Detlef Siegfried. Bornemann sah in der „Kultur der Kinder“ eine Subkultur, die die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft in Frage stellte.
Für Bornemann war das Kind ein sexuelles Wesen mit eigenen Wünschen und Handlungsweisen. So wie auch Kinsey und Kentler war er mehr Ideologe als Wissenschaftler, auch seine Studien wurden wegen mangelnder Datenbasis kritisiert. Er zimmerte sich aus Versatzstücken aus Marxismus, Psychoanalyse, Ethnographie, Frankfurter Schule, Konstruktivismus etc. ein Weltbild, in das er seine perversen sexuellen Neigungen integrieren konnte.
Bornemanns Engagement für Pädophilie versuchte er unter anderem mit ethnologischen Studien „wissenschaftlich“ zu untermauern und bezog sich dabei unter anderem auf den österreichisch Völkerkundler Bronislaw Malinowsky (1884-1942), der auf den Trobriand-Inseln in Melanesien forschte und beschrieb, dass die dortigen präpubertären Kinder untereinander sexuelle Handlungen ausführten. Bornemann benutzte die aus dem kulturellen Kontext gerissenen Gebräuche und Verhaltensweisen melanesischer Ureinwohner, um seine sexuellen Perversionen pseudowissenschaftlich zu rechtfertigen.
Er bediente sich dabei des Mythos des „edlen Wilden“, den Jean Jaques Rousseau (1712-1778) im 18 Jahrhundert populär machte und der bis heute das linke Denken prägt. Der Wilde, also der ursprüngliche, primitive Mensch, wird als Ideal- und Vorbild dargestellt, weil er – so das Narrativ – nicht von Zivilisation, westlicher Kultur, Technik etc. verdorben und deformiert worden ist. Bornemann trat massiv und offen für Pädophilie ein, machte öffentlich Werbung für Kindersex: „Der pädophile Erwachsene ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderliebhaber. Er würde sich nie träumen lassen, einem Kinde mit Vorbedacht ein Haar zu krümmen.“ Oder: „Gleichzeitig wird impliziert, dass der Ältere Gewalt benutzen müsse, um zum Ziel zu kommen. Pädophilie wird mit Pädosadismus verwechselt, und die Gerontophilie einer gewaltigen Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die nach älteren Partnern suchen, wird ignoriert, als ob der Wunsch nach Paarung nur vom Älteren zum Jüngeren und nie vom Jüngeren zu Älteren fließt.“
Schädlich war für Bornemann Sex von Erwachsenen mit Kindern nur, weil ihn die „spießige“, bürgerliche Gesellschaft verteufelt und verbietet. Bornemann stellte auch das Inzestverbot infrage, da es dafür keine realen wissenschaftlichen Grundlagen geben würde. In seinem Nachlass wurden zahlreiche Notizen gefunden, die Kindersex als „schön und befriedigend“ darstellten. Als in den 1980ern Bücher über sexuellen Missbrauch erschienen, reagiert Bornemann erbost: „Hinter der scheinheiligen Fassade der Sorge um das Wohl des geschädigten Kindes verbirgt sich in all diesen Büchern eine neue, eine gefährliche reaktionäre Form der Leibfeindlichkeit. Denn unter dem Vorwand, das Kind vor Vergewaltigung zu schützen, wird ihm in Schriften dieser Art das Recht auf eigene, autonome Sexualwünsche und deren Erfüllung abgesprochen.“
Für Wirbel in Deutschland sorgte Bornemann mit einem Text für eine Broschüre für den „Verband der Unterhaltspflichtigen“. Bornemann hatte darin die Kinder als die wahren Schuldigen bei sexuellem Missbrauch ausgemacht. Wenn einer den anderen ausbeute, dann „stets das Kind den Erwachsenen und nicht der Erwachsene das Kind.“ Denn, so Bornemann, „normale und gesunde Kinder haben eine ausgeprägte Sexualität, die sie auch einsetzen möchten“. Kinder wüssten genau, was sie tun, sexuelle Reife sei „keine Frage des Alters“.
Und dieser Mann galt jahrelang als der Aufklärer der Nation, als anerkannter Experte in Sache Sexualität. Bornemann war auch führend an der Ö3-Sex-Hotline des ORF beteiligt. Anfang der 1990er er immer öfter in die Schlagzeilen, unter anderem wegen solcher Aussagen: „Weder psychische Störungen noch sexuelle Schäden irgendwelcher Art ließen sich als Folgen solcher Beziehungen feststellen, wenn die Initiative vom Kind ausgegangen war und wenn der Ältere weder Gewalt noch psychischen Druck auf das Kind ausgeübt hatte. Ich vermag deshalb den heute so populären Horror-Stories von den gravierenden und unvermeidlichen Spätfolgen einer sexuellen Beziehung zwischen einem Kind und einem Erwachsenen ebenso wenig Glaubwürdigkeit abzugewinnen, wie dem ähnlichen Mythos von den rückenmarkschädigenden Folgen der Masturbation.“
So titelt die „Hamburger Morgenpost“: „Sex-Professor entschuldigt Kindes-Verführer“. Bornemann sei das wissenschaftliche Feigenblatt der Pädophilen-Lobby, kritisierte 1992 die feministische Zeitschrift „Emma“.
Der Sexonkel aus Österreich war auch gern gesehener Gast im Berliner Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung (ZEGG). Gründer des ZEGG war der Alt-68er Dieter Duhm, der später Mitglied der Mühl-Kommune wurde. Duhm über diese Kommune, wo über Jahre Kinder missbraucht wurden: „Ich liebte dieses Experiment.“
1992 brachten Duhm-Anhänger zur Verteidigung eines wegen Pädophilie angeklagten Kölner Kinderladen-Erziehers, der zum ZEGG-Interessentenkreis gehörte, ein Sonderheft heraus. Thema: „Sexualität und Kinder“. Darin ist vom „Missbrauch des Missbrauchs“ die Rede. Einer der Autoren dieses Heftes ist Bornemann, er schrieb: „Wenn man jede Form der Liebe, die sich nicht innerhalb der gleichen Generation bewegt, von vornherein verdammt, schädigt man das Kind.“ Hier zeigt sich, wie eng die Pädophilen vernetzt sind, wie sehr sie die Institutionen unterwandert hatten: Bornemann, Mühl-Kommune, ORF-Hotline, Kinderläden, ZEGG etc.
Trotz solcher Netzwerke mit Verbindungen in die Politik und Medien geht in den 1990ern die Hochzeit der Pädophilen in Politik und Medien vorerst zu Ende. Bornemann ist darüber zutiefst frustriert, sein Kreuzzug für den Kindersex sieht er ebenso gescheitert wie der real existierenden Sozialismus in Osteuropa: „Der Tod seiner Frau im Jahr 1987 und die Eifersucht über die Eskapaden seiner 47 Jahre jüngeren Geliebten machen ihm am Ende ebenso zu schaffen wie der Untergang der sozialistischen Idee mit dem Fall der Mauer. ‚Ich habe das Gefühl, total versagt zu haben‘, resümiert er schließlich. ‚All das, was ich versucht habe, um die Welt zu verändern, ist fehlgeschlagen‘“.Leider nicht, wie wir heute wissen. Bornemann begeht 1995 Selbstmord.
Auch bei Bornemann verschwimmt die Grenze zwischen linker Ideologie und Pädophilie. Er ist (zumindest in der Theorie) beides: Marxist und Pädophiler. Bornemann war der prominenteste Vertreter der Wissenschaft, der sich in Österreich für Pädophilie stark gemacht hatte, aber nicht der einzige: Auch Wissenschaftler wie Walter Hauptmann, der später an der Universität Salzburg eine Professur für Kriminal- und Rechtspsychologie besetzte, wandte sich, wie die Historikerin Mattes schreibt, „von der Vorstellung ab, dass es ein ‚age of consent‘ gebe und sexuellen Kontakten mit unmündigen Kindern immer etwas Gewalttätiges innewohne.“ Hauptmann veröffentlichte ein Buch mit dem Titel: „Gewaltlose Unzucht mit Kindern“.
Die hier angeführten Fälle und Beispiele sind nur Schlaglichter auf das, was sich im linksalternativen und grünen Milieu der 1980er in Sachen Pädophilie ereignet hat. Dieses dunkle Kapitel der heimischen Geschichte, dem viele Kinder zum Opfer gefallen sind, ist wissenschaftlich schlechter erforscht als der Marianengraben. Obwohl es dafür keine teuren Hightech-Apparaturen, sondern nur den Willen der Forscher braucht. Doch der fehlt in den ideologisierten Geistes- und Sozialwissenschaften, deren Blick in diesem Kontext fast ausschließlich auf das politisch rechte Spektrum gerichtet ist.
Eine solche Aufarbeitung, die diese Netzwerke, Motive, Grundlagen etc. offenlegt, wird erst in Angriff genommen werden, wenn sowohl Wissenschaft als auch Journalismus wieder entideologisiert worden sind. Da das in absehbarer Zeit nicht geschehen wird, vielmehr ist ein gegenteiliger Trend bemerkbar, kann die nächste Generation der Grünen und Linksalternativen diese Agenda zum Schaden unserer Kinder in neuer Verpackung – Stichwort Genderismus, Diversity, LGBT – weiter vorantreiben.
Anmerkung: Alle Quellenangaben finden sie in Werner Reichel: Das Netzwerk der Kinderschänder – Politik, Macht und Pädophilie in Österreich, Wien 2024
Werner Reichel

Das Netzwerk der Kinderschänder
Politik, Macht und Pädophilie in Österreich
Verlag Frank&Frei, 2024
250 Seiten, € 24,90