
Amoklauf in Graz: Warum die Hintergründe des Massakers verschwiegen werden
Ein 21-jähriger erschießt in einer Schule in Graz 10 Menschen und sich selbst. Der Amoklauf ist der größte Massemord der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Trotzdem ist wenig über den Täter, die genaueren Umstände und Hintergründe bekannt. Behörden, Politik und Medien halten sich bedeckt. Warum?
Es ist ein tiefschwarzer Tag für Österreich: Am 10.Juni erschießt der 21-jährige Arthur A. am Oberstufenrealgymnasium (BORG) Dreierschützengasse in Graz 9 Schüler, eine Lehrerin und sich selbst. Zwölf weitere Personen werden zum Teil schwer verletzt. Das Interesse der nationalen und internationalen Presse an diesem monströsen Verbrechen ist anfänglich entsprechend groß. Doch die Informationen, die via Behörden und Medien an die Öffentlichkeit dringen, sind dürftig. Das offizielle Narrativ, das von praktisch allen Mainstreammedien übernommen wird, lautete: Arthur A. war ein unbeschriebenes Blatt, er hatte keine sozialen Kontakte, weder in der realen noch der virtuellen Welt.
Die Tageszeitung Der Standard: „Arthur A. ist online ein Phantom: In sozialen Medien lassen sich keine Profile finden, die dem 21 Jahre alten Österreicher sicher zugeordnet werden können.“ Die Vorarlberger Nachrichten schreiben, dass Arthur A. laut Ermittlerkreisen „kein Social Media hatte und nur einen Freund“. Als vages Motiv wurde das Naheliegendste, ein Racheakt für Mobbing an der Schule, die er drei Jahre lang besucht hatte, ohne nähere Angaben vermutet. Der Autor und TV-Kommentator, Gerald Grosz, spricht davon, dass das Innenministerium darauf bedacht sei, „die Spuren des Täters zu verwischen“ und eine „Legende zu zimmern“.
Während die großen Medien den Amokläufer noch Tage nach der Tat als sozial und digital isoliert, als einsamen Wolf, darstellen, kursieren in den sozialen Medien und diversen Foren bereits unzählige Informationen und Hinweise auf Arthur A., darunter Dutzende Social-Media-Accounts, die er unter seinem Namen bzw. Pseudonymen betrieben hatte.
Er war offenbar nicht isoliert, war im Internet aktiv, hat über die Jahre viele Spuren, Aussagen, Bilder etc. hinterlassen, die einerseits ein verstörendes Gesamtbild ergeben und andererseits seine Entwicklung vom netten Jungen zum Psychopathen dokumentieren. Warum haben Behörden und Medien unisono verbreitet, er wäre völlig isoliert gewesen? Auch in der realen Welt hatte er soziale Kontakte, war ein sogenannter E-Sportler, der mit einem Profi-Team an E-Sport-Turnieren teilgenommen hat. Auch davon gibt es Bilder im Netz.
Haben die Ermittler, so wie von ihnen dargestellt, tatsächlich im Internet keine Spuren von Arthur A. gefunden? Das wäre ein dramatisches Versagen. Oder wollte man bestimmte Fakten vor der Öffentlichkeit, aus welchen Gründen auch immer, geheim halten. Gleiches gilt für die Mainstreammedien. Während sie noch im Dunkeln stocherten und nur jene Informationshäppchen verbreiteten, die ihnen die Behörden servierten, hatten alternative Medien, insbesondere Report24 und der YouTuber Elijah Tee, innerhalb von Stunden vieles aus dem Leben und Umfeld von Arthur A. ausgeleuchtet.
Der 21-Jährige lebte mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in einem migrantisch geprägten Vorort von Graz, der Vater, ein Armenier, hatte die Familie früh verlassen. Spätestens in der Neuen Mittelschule (NMS) dürfte er den sozialen Anschluss verloren haben, er wird zum Außenseiter, der sich immer mehr in die digitale Welt zurückzieht. Auch anhand seiner bevorzugten Computerspiele lässt sich eine radikale Veränderung feststellen. In den vergangenen Jahren spielte er unter anderem das in Deutschland verbotene Amoklauf-Simulator-Spiel „Postal 2“, in dem es darum geht, gewöhnliche Menschen auf möglichst bestialische Weise zu massakrieren.
Er beginnt sich für School Shootings zu interessieren und später mit den Amokläufern zu identifizieren. Insbesondere Dylan Klebold, einer der beiden Massenmörder, die 1999 in der Columbine High School in Colorado 10 Menschen erschossen haben, hatte er verherrlicht. Fotos und Videos von Klebold finden sich auf seinen Social-Media-Accounts. Im realen Leben versagt er völlig. Eine Stelle als Lehrling (Azubi) bricht er ab, ebenso wie das BORG, an dem er später seinen Amoklauf verüben wird.

Dass Arthur A. dort gemobbt wurde, ist wahrscheinlich. Schon allein aufgrund seines Äußeren: Er ist klein, schmächtig, sah mit 21 aus, wie ein 14-Jähriger, selbst seine Stimme war kindlich. Er ist extrem schüchtern und tritt, wie mehrere aus seinem Umfeld betonen, „devot“ auf. Arthur A. vereinigt viele Eigenschaften, die jemanden zum Opfer machen. Das BORG Dreierschützengasse hat einen hohen Anteil an Schülern mit muslimischen Migrationshintergrund, wie die mittlerweile gelöschten Klassenfotos im Internet zeigen. Besonders aufschlussreich sind Aufnahmen, die 2023 vom Maturaball (die Matura entspricht dem deutschen Abitur) der Schule veröffentlicht wurden. Auf ihnen posieren mehrere Schüler mit extremistischen Islamistengrüßen vor der Kamera. Sie zeigen den Gruß der rechtsextremen türkischen Grauen Wölfe, den R4BIA-Gruss der Muslimbruderschaft und den Tauhid-Gruß des Islamischen Staates. Das war das schulische Umfeld von Arthur A.. 2019, als er auf diese Schule kam, war seiner seiner neuen Usernamen im Internet „Hate“, Hass
Walter P., der ihn kurz vor seiner Wahnsinnstat in jenem Schützenverein kennenlernte, in dem er das Schießen übte, sagte, Arthur A. sei ein „1000-prozentiges Mobbingopfer“ gewesen und „im sexuellen Sinn würde man von einem Sklaven sprechen.“ Eine aufschlussreiche, aber für einen älteren Herrn wie P. auch äußerst befremdliche Einschätzung, zumal er sie, ohne direkt danach gefragt worden zu sein, abgegeben hat. Sie wirft aber ein Licht auf einen Aspekt in diesem Fall, den alle Medien völlig ausgeblendet haben: Gab es eine sexuelle Komponente? Wie Florian Machl, Chefredakteur von Report24, dem Autor in einem Gespräch erzählt hat, ist er bei seinen Recherchen auf zahlreiche Hinweise in diese Richtung gestoßen. So hat Arthur A. sich in den sozialen Medien als Femboy bezeichnet, also als weiblicher Mann/Junge, als geschlechtlich nicht zuordenbar und dementsprechend auch feminine Avatare (virtuelle Bilder) für seine Accounts genutzt.
Was Report24 und andere alternative Kanäle mit ihren begrenzten Ressourcen innerhalb kurzer Zeit zutage gefördert haben, wird von den großen Medien nicht oder erst veröffentlicht, wenn es durch Social-Media-Kanäle ohnehin schon bekannt war. Warum? Der Standard schreibt: „Was dürfen wir über den Täter von Graz wissen, ohne Nachahmer zu motivieren?”
Zu viele Informationen könnten also Nachahmungstäter und Trittbrettfahrer zu neuen Bluttaten animieren. Das Gegenteil ist richtig. Geheimniskrämerei produziert Verschwörungsmythen, Legenden und mystifiziert den Täter und macht ihn für einschlägige Kreise erst interessant. Es ist deshalb nicht nur ein vorgeschobenes, sondern vor allem ein gefährliches Argument, mit dem der Mainstream seine informationsarme, geframte Berichterstattung zu rechtfertigen versucht. Zumal der politisch weit links positionierte Standard Amokläufe, Terror und deren Hintergründe ansonsten journalistisch bis in den letzten Winkel ausleuchtet und journalistisch ausschlachtet – wenn sie in sein weltanschauliches Muster passen, sich für die politische Agenda der Linken verwerten lassen.
Das ist beim Amoklauf von Graz offenkundig nicht der Fall. Arthur A. passt in kein linkes Schema, seine Wahnsinnstat lässt sich politisch nicht verwerten und vermarkten. Etwa für den Kampf gegen rechts . Der 21-Jährige lässt sich selbst vom talentiertesten linken Haltungsjournalisten nicht als „Nazi“, als „Rechter“ oder „Reichsbürger“ framen. Arthur A. hat sich weder jemals politisch geäußert, noch entspricht er optisch oder von seinem Habitus dem linken Klischee-Nazi. Auch als typischer Österreicher bzw. tumber weißer Rassist, der aus purem Hass Jagd auf Migranten macht, geht er beim schlechtesten Willen nicht durch.
Arthur A. passt in keine politische Schublade, weder in eine linke noch in eine rechte, er entzieht sich damit einer politischen Instrumentalisierung, was ihn für die linken Haltungsmedien uninteressant und unbrauchbar macht, da sie ihre Aufgabe nicht darin sehen, die Bürger zu informieren, sondern zu erziehen. Und darum geht es der herrschenden politischen und medialen Klasse primär, der Rest ist Heuchelei oder „politische Publicity“, wie es Gerald Grosz nach diversen Auftritten von Regierungsmitgliedern nach dem Amoklauf ausgedrückt hat.
Die Hintergründe und Umstände des Amoklaufs sind nicht nur komplex, sondern auch mit vielen politischen Fallen versehen, in die linke Politiker und Medien tappen könnten. Recherchen, die in die Tiefe gehen, könnten gesellschaftliche Entwicklungen und Prozesse beleuchten, die das politmediale Establishment aus ideologischen und politischen Gründen lieber unter dem Teppich hält. Weshalb man den Amoklauf politisch kaum ausschlachtet. Mit einer Ausnahme: Die in Graz regierende Kommunistische Partei, die KPÖ, die Grünen und die SPÖ sahen in dem Amoklauf die Chance, das von ihnen seit langem angestrebte generelle Verbot von privaten Schusswaffen durchdrücken zu können. Sie forderten es bereits, als die Ermittlungen der Polizei noch gar nicht richtig begonnen hatten.
Mittlerweile hat sich allerdings herausgestellt, dass Arthur A. nur aufgrund von behördlichem Versagen an seine Tatwaffen gelangen konnte. Das österreichische Waffenrecht, das im Vergleich zum deutschen liberaler ist, hätte völlig ausgereicht, damit jemand wie der erkennbar auffällige Arthur A. keinen Zugang zu legalen Schusswaffen erhält. Dass er legal eine Pistole und eine Schrotflinte kaufen konnte, liegt nicht an einem zu lockeren Gesetz, sondern am Versagen gleich mehrerer staatlicher Stellen. So wurde Arthur A. aufgrund psychischer Instabilität vom Bundesheer als untauglich eingestuft. Er hätte also nie eine Waffenbesitzkarte (WBK) erhalten dürfen. Diese bekommt man nur, wenn man, wie es im Waffengesetz heißt, als „verlässlich“ gilt. Wer vom Bundesheer aus psychischen Gründen als untauglich eingestuft wird, dem kann man mit Sicherheit „mangelnde waffenrechtliche Verlässlichkeit“ attestieren.
Doch diese Information gelangte nie bis zur Behörde, die für die Ausstellung der WBK verantwortlich ist. Versagt hat auch jener Psychologe, der den für eine WBK, mit der man zum Besitz von anfänglich zwei Kurzwaffen bzw. halbautomatischen Langwaffen berichtigt ist, erforderlichen psychischen Test durchgeführt hat. Auch beim Kauf der Schrotflinte, einer frei erhältlichen Kategorie-C-Waffe, hätte bei dem obligaten Sicherheitscheck durch die Behörden, alle Alarmglocken schrillen müssen. Das österreichische Waffengesetz hätte vollkommen ausgereicht, wenn man es denn korrekt angewandt hätte, damit Psychopathen wie Arthur A. auf legalem Wege nicht an Schusswaffen gelangen.
Die zentralen Fragen bei einem solche Massenmord sind: War er vorhersehbar? Hätte man ihn verhindern können? Fragen, die beim Amoklauf in Graz wohl bei vielem ein schlechtes Gewissen auslösen (sollten). Neben den bereits benannten Institutionen und Akteuren, vermutlich auch bei den Schulbehörden, der Schuldirektion sowie den Lehrern, die nicht entsprechend auf das Mobbing reagiert haben, das laut Recherchen von Report24 extreme Ausmaße angenommen haben soll, bis hin zu sexuellen Demütigungen. Auch beim Schützenverein, wo man Arthur A. zwar als hochgradig seltsam beschrieben hat, ihn aber trotzdem trainieren ließ. Bei jenen Mitschülern, die ihn gemobbt und jenen, die es zugelassen haben.
Dass der Amoklauf nicht verhindert werden konnte, daran trägt auch der Verfassungsschutz, die Direktion Staatssicherheit und Nachrichtendienst (DSN) eine Mitschuld. Die DSN durchforstet das Internet und die sozialen Medien zwar intensiv nach Corona-Leugnern, Hetzern und anderen politischen Konkurrenten der Linken bzw. des politischen Establishments, echte Gefährder gehen ihnen dabei offensichtlich durch die Lappen, auch wenn diese ihre Vorliebe für Massenmörder offen kundtun und vor der Tat stolz ihre neu erworbenen Waffen im Internet präsentieren. Die DSN und die vielen linken Internetblockwarte hatten Arthur A. nicht am Radar, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, Dissidenten und unerwünschte Meinungen aufzustöbern. Auch in diesem Fall bedarf es keiner strengeren Regelungen und Überwachungen, sondern schlicht Sicherheitsbehörden ohne ideologische Scheuklappen.
Warum der größte Massenmord in der jüngeren Geschichte Österreichs erstaunlich wenig medial Resonanz erfährt bzw. die Berichterstattung sehr oberflächlich ist, lässt sich aber nicht nur damit erklären, dass Politik und Behörden ihr Versagen vertuschen wollen, das hängt wohl auch damit zusammen, dass der Täter, seine Tat, sein Umfeld, die Umstände und Hintergründe ein Gesamtbild ergeben, dass im krassen Widerspruch zu den großen linken Narrativen steht, eines der größten linken Dilemmata berührt und dass die der links-woken Ideologie inhärenten Widersprüche auf besonders drastische Weise aufzeigt. Etwa die völlige Inkompatibilität von Gender-Ideologie und Multikulti, von unterschiedlichen Lebensentwürfen, die in der neuen gesellschaftlichen, multikulturellen Realität aufeinanderprallen. So sind Femboys und andere sexuell Indifferente nur in der bunt-glitzernden politmedialen Inszenierung Role-Models, in der harten, von Linken geschaffenen Realität außerhalb geschützter Blasen sieht die Welt ganz anders aus.
Wer solche Taten verhindern möchte, kann das nur, wenn er ihre Ursachen und Umstände genau analysiert. Wer hingegen aus solchen Verbrechen politische Kapital schlagen, sie für seine Ziele missbrauchen möchte, etwa um gesetzestreue Bürger zu entwaffnen oder um weitere Freiheitsrechte einzuschränken, dem sind die unschuldigen Opfer solcher Taten und deren Verhinderung, egal.